Morgenimpuls von Schwester Katharina

Halten wir den Sensus auf unsere Mitmenschen und auf ihren Schutz

In der Corona-Zeit hat sich einiges geändert. Die Antennen sind mittlerweile anders ausgerichtet. Wenn man auf seine Nächsten achten, sie lieben und schützen möchte, dann hält man heutzutage Abstand, so Schwester Katharina in ihrem Morgenimpuls.

Kind umarmt Großvater von Weitem / © Mladen Zivkovic (shutterstock)
Kind umarmt Großvater von Weitem / © Mladen Zivkovic ( shutterstock )

Seit wir eine Novizin im Haus haben, stelle ich immer wieder fest, dass es in ganz Deutschland gar nicht so wenige von ihnen gibt. Immer wieder sehe ich Berichte und Fotos von Aufnahmen ins Postulat oder Noviziat oder Bilder und Kurzfilme von Gelübdefeiern. Früher ist mir das nie so aufgefallen, aber seitdem wir selbst damit beschäftigt sind, haben wir einen Sensus dafür. Die Antennen sind quasi anders ausgerichtet. In der heutigen Lesung aus dem Brief an die Thessalonicher heißt es: "Brüder und Schwestern. Ihr lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Kinder des Lichts und des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis." Übersetzt könnte es für heute heißen: "Wenn ich mit den guten, den hellen, lichterfüllten Dingen Gottes beschäftigt bin, kann mir Schlechtes, Dunkles und Falsches nicht so leicht etwas anhaben. Dann habe ich einen Sensus, ein gebildetes Gewissen dafür, was zu tun und was lieber gelassen werden sollte."

Nochmal ganz heutig gesagt: "Wenn mir jeder, der mir begegnet, ein Nächster ist, den ich lieben und auf den ich achten will, dann falle ich nicht auf Verschwörungstheoretiker und Covid-19-Leugner herein. Dann halte ich Abstand, trage Maske, beachte die Hygienevorschriften und bin rücksichtsvoll, selbst wenn es mich nervt, dass alle unsere Veranstaltungen ausfallen. Dass ewig meine Brille beschlagen ist und ich mit meinem Asthma in Gottesdiensten und beim Einkaufen echt Probleme habe. Trotzdem achte ich auf meine Nächsten und schütze sie, so gut es geht und soweit es an meinem Verhalten liegt." Halten wir heute trotz allem den Sensus auf unsere Mitmenschen und auf ihren Schutz.


Quelle:
DR