Morgenimpuls von Schwester Katharina

"Du Sonne der Gerechtigkeit"

Schwester Katharina spricht über den morgendlichen Hymnus in der Fastenzeit. Für sie drückt er Hoffnung und Zuversicht aus. Denn Christus selbst ist die Sonne, der Licht in das Dunkel bringt.

Silhouette einer Frau in der Sonne / © A StockStudio (shutterstock)
Silhouette einer Frau in der Sonne / © A StockStudio ( shutterstock )

Im Stundengebet der Kirche heißt es in der Fastenzeit morgens im Hymnus: "Du Sonne der Gerechtigkeit. Christus, vertreib in uns die Nacht, das mit dem Licht des neuen Tages auch unser Herz sich neu erhellt."

Ich finde, das sind deshalb so großartige Worte, weil man dieses Spiel von Dunkelheit und Licht gerade wirklich mit allen Sinnen nachvollziehen kann. Gerade jetzt nach der Zeitumstellung, morgens eine Dunkelheit, von der man ja eigentlich schon froh war, dass wir sie nach dem Winter los waren, die sich aber dann im Gegensatz zum Winter schnell wieder verziehen wird.

Das Licht bahnt sich kraftvoll und zügig seinen Weg. Und tatsächlich beflügelt das jetzt im Frühling meine Seele. Vielleicht geht es Ihnen auch so, ein tolles Bild. Christus selbst ist diese Sonne, dieses Licht. Er macht hell, was im Dunkeln liegt. Vielleicht ja nicht immer, aber wenn ich ihm meine Dunkelheit, meine dunklen Seiten anvertraue, sie vor ihm trage und ihm sagen kann, was mich da so traurig oder deprimiert macht. Dann hat er die Chance, etwas zu ändern, zu verwandeln. Dann verliert das Dunkel schon etwas von seiner Macht und Licht kann aufbrechen. Das ist eine Erfahrung, die ich selber schon oft gemacht habe. Da wird das Herz wieder ein bisschen heller.

Und noch eine Erfahrung habe ich gemacht. Ich selber kann sozusagen an Christi statt helfen, das andere wieder Licht am Horizont sehen. Einfach dadurch, dass ich zuhöre, hinhöre, aufmerksam bin für die vielen kleinen Schatten und Dunkelheiten, die Menschen heute das Licht nehmen, dass ich sie ermutige, darüber zu sprechen und dann manchmal das passieren kann, was im Hymnus ebenso ausgedrückt wird: "Du Sonne der Gerechtigkeit, Christus, vertreib in uns die Nacht. Das mit dem Licht des neuen Tages auch unser Herz sich neu erhellt. Du schenkt uns diese Gnadenzeit, gib auch ein reuevolles Herz und führe auf dem Weg zurück, die deine Langmut irrend sah. Es kommt der Tag, dein Tag erscheint, da alles neuen Blüte steht, der Tag, der unsere Freude ist. Der Tag, der uns mit dir versöhnt. Dir höchster Gott Dreifaltigkeit, lob singe alles, was da lebt, lass uns durch deine Gnade neu dich preisen durch ein neues Lied. Amen."


Quelle:
DR