Ein Bestattungsunternehmen aus Houston im US-Bundesstaat Texas will ab 2009 die Asche von Verstorbenen auf den Erdtrabanten schicken, wie der Onlinedienst Space.com berichtete. Die Kapsel mit einem Gramm solle umgerecht 6500 Euro kosten.
Im Preis inbegriffen seien die Möglichkeit für die nächsten Angehörigen, den Start der nicht näher bezeichneten Rakete mitzuerleben, sowie die Eingravierung des Namens des Toten auf eine Begleittafel und das Verstreuen der Restasche auf hoher See unweit des Startplatzes.
Die Einäscherung müsse allerdings extra bezahlt werden. Für 14 Gramm Asche von zwei Toten im einer Gemeinschaftskapsel gewährt das Unternehmen einen Rabatt. Dabei werden nur rund 20 000 Euro fällig.
Ein Ehrengrab gibt es bereits
Die künftigen Kunden der Firma werden allerdings nicht die ersten sein, die ihre letzte Ruhe auf dem Mond finden. Bereits im Sommer 1999 war die US-Sonde "Lunar Prospektor" nach Abschluss ihrer einjährigen Mission in der Mondumlaufbahn gezielt über dem Südpol des Erdtrabanten zum Absturz gebracht worden. Mit an Bord war eine Kapsel mit Asche des US-Geologen und Astronomen Eugene Shoemaker (1928-1997), der damit dort eine Art Ehrengrab erhielt.
Der Mitentdecker des Kometen Shoemaker-Levy 9 wurde damit der erste Mensch, dessen sterbliche Überreste auf einem anderen Himmelskörper ruhen. Die Kapseln jener, die Shoemaker folgen, werden aber nicht auf dem Mond verstreut, sondern in einem gelandeten Raumflugkörper verbleiben.
Das Houstoner Unternehmen hofft, mit dem neuen Angebot seine führende Position im Weltraumbestattungsgeschäft zu stärken. Es hat laut Firmengründer Charles M. Chafer seit 1997 bereits die Asche von Menschen aus 14 Nationen ins All geschossen, darunter die von "Star Trek"-Schöpfer Gene Roddenberry und US-Astronaut Gordon Cooper. Der nächste Beisetzungsflug ist für Juni geplant.
Mond-Bestattungen wohl bald möglich
Letzte Ruhe grenzenlos
Zu Wasser, im Wald oder schlicht auf dem Friedhof. Die Möglichkeiten bei Bestattungen sind fast grenzenlos - auf der Erde. Ein Unternehmen in den USA will diese Grenzen nun erweitern. Schon im kommenden Jahr soll die letzte Ruhe auf dem Mond möglich sein.
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