Moderne Kunst von Priestergrab in Leipzig gestohlen

Bistum Dresden-Meißen bittet um Hilfe

Es ist ein schwerer Verlust, denn ein einzigartiges Zeugnis moderner Sakralkunst ist vom Leipziger Südfriedhof verschwunden. Polizei und Bistum Dresden-Meißen suchen nun Zeugen nach dem Diebstahl am vergangenen Wochenende.

Leipziger Südfriedhof / © Erik Lebocs (shutterstock)

Wer in den vergangenen Tagen auffällige Beobachtung auf dem Friedhof und in dessen Umgebung gemacht hat, solle sich beim Bistum Dresden-Meißen melden, heißt es in einer Mitteilung von Dienstag.

Unbekannte hatten am vergangenen Wochenende das Grabkreuz des Priestergrabs abgesägt und gestohlen. Bei dem Metallkreuz handelt es sich laut Bistum um ein Original des Künstlers Friedrich Press (1904-1990), eines der bedeutendsten Gestalter von Kirchenkunst des 20. Jahrhunderts. Zwar sei der Materialwert vergleichsweise gering.

"Hohe ideelle und kulturelle Bedeutung"

Doch der Verlust wiege schwer, weil es sich bei dem Kreuz um "ein einzigartiges Zeugnis moderner Sakralkunst" handele, das "von hoher ideeller und kultureller Bedeutung" sei.

Das Bistum hat Anzeige erstattet und bittet die Bevölkerung, Hinweise zum Verbleib des Kreuzes bei der Polizeidirektion Leipzig oder beim Bistum Dresden-Meißen zu melden.

Bistum Dresden-Meißen

Das katholische Bistum Dresden-Meißen liegt in Sachsen und im Osten Thüringens. In seinen 37 Pfarrgemeinden leben aktuell rund 128.000 Katholiken, etwa drei Prozent der Bevölkerung. Nur in den Siedlungsgebieten der sorbischsprachigen Minderheit in der Oberlausitz gibt es einen höheren Katholikenanteil.

Die historischen Wurzeln des Bistums reichen bis ins 10. Jahrhundert zurück. Das alte Bistum Meißen wurde 968 gegründet. Im Zuge der Reformation ging es unter. 

Blick auf die Hofkirche in Dresden / © Anton Kudelin (shutterstock)
Blick auf die Hofkirche in Dresden / © Anton Kudelin ( shutterstock )
Quelle:
KNA