Paula Wooning begeistert sich für Kirchenmusik

Mit Musik die Menschen bewegen

Auch in diesem Jahr bietet das Erzbistum Köln eine Ausbildung für Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker im Nebenberuf an. Die 17-jährige Schülerin Paula durchläuft gerade die Ausbildung und genießt besonders das Orgelspiel.

Paula Wooning an der Orgel in St. Kosmas und Damian, Pulheim (privat)
Paula Wooning an der Orgel in St. Kosmas und Damian, Pulheim / ( privat )

Dass Paula aus Pulheim im Rhein-Erft-Kreis heute regelmäßig Orgel im Gottesdienst spielt, war ihr buchstäblich nicht in die Wiege gelegt. Als kleines Kind habe sie immer angefangen zu weinen, wenn im Gottesdienst die Orgel zu Beginn erklang, erzählt die Schülerin.

Nur bei einer Orgel in einer Kirche im Pulheimer Ortsteil Stommeln sei das nicht so gewesen – deswegen seien ihre Eltern immer dort mit ihr hingegangen. Und dort freundete sich die Familie mit einer Frau an, die bei sich zuhause eine Orgel stehen hatte, auf der sie Paula ab und zu vorspielte und ihr irgendwann das Instrument sogar schenkte. "Willst du nicht mal Unterricht nehmen?", fragten dann die Eltern und seitdem hat Paula bei Michael Utz, Kantor an der Abteikirche Brauweiler, Orgelunterricht.

Anmeldemöglichkeit bis zum 1. Dezember

Mittlerweile erhält sie den im Rahmen der kirchenmusikalischen C-Ausbildung. Wie dieses Jahr auch, können sich Interessierte bis zum 1. Dezember anmelden. Voraussetzung sind solides Klavierspiel, Freude am Singen - und man sollte mindestens 15 Jahre alt sein. Zwei Jahre dauert die Ausbildung und schließt mit der sogenannten C-Prüfung ab – damit ist eine Tätigkeit als nebenberufliche Kirchenmusikerin oder nebenberuflicher Kirchenmusiker möglich.

Vielfältige Ausbildung

Paula erhält in der Ausbildung nicht nur Instrumentalunterricht, sondern lernt auch viel über Musiktheorie, Chorleitung und Liturgie. Diesen Gruppenunterricht gibt es immer samstags außerhalb der Schulferien in Köln. Regelmäßig Orgelüben und all die anderen Dinge lernen – ist das nicht zu viel?

"Das ist schon sportlich", gibt die Schülerin mit einem Lächeln zu. Doch Orgelüben ist für sie auch Entspannung, erzählt sie. Da passt es gut, dass sie zuhause ein Übeinstrument hat, das zeitraubende Wege zu einer Kirche mit einer Orgel spart. Gerade die Vielfalt der Ausbildung macht der 17-Jährigen Spaß, denn sie darf auch mal einen Chor dirigieren und übernimmt bereits jetzt viele Gottesdienste, in denen sie die Orgel spielt.

Positives Feedback stärkt die Motivation

Und was halten ihre Altersgenossen von ihrem umfangreichen Hobby? Manche sagen schon, dass ihnen das zu stressig wäre, gerade jetzt in der elften Klasse, erzählt Paula. Aber für sie ist klar, dass die intensive Beschäftigung mit der Kirchenmusik sie trägt und sie gerade mit ihrer Orgelmusik auch Menschen bewegen kann. Besonders freut sie sich, wenn sie auf ihr Orgelspiel im Gottesdienst ein positives Feedback vom Pfarrer und den Gottesdienstbesuchern bekommt. "Wenn ich dann zufriedene Gesichter gesehen habe, wenn ich sagen kann: 'Ja, den Leuten habe ich jetzt mit der Musik für die nächste Woche irgendwie Kraft gegeben' - das ist das Schönste!"

Trotz erheblichen Zeitaufwandes überwiegt bei der 17-jährigen Schülerin also deutlich der Spaßfaktor an der C-Ausbildung. Was danach kommt, da hat sie schon eine klare Vorstellung: das Hobby Kirchenmusik möchte sie gern zum Beruf machen und nach dem Abitur Kirchenmusik studieren.


Quelle:
DR