Zentrale Trauerfeier in Hanau

Mit Merkel und Steinmeier

Genau zwei Wochen nach dem Anschlag von Hanau wird am Mittwochabend in einer zentralen Trauerfeier in der hessischen Stadt der Opfer gedacht. Unter den Trauergästen werden auch der Bundespräsident und die Bundeskanzlerin sein.

Hanau: Blumen liegen in der Nähe eines Tatorts in der Innenstadt / © Andreas Arnold (dpa)
Hanau: Blumen liegen in der Nähe eines Tatorts in der Innenstadt / © Andreas Arnold ( dpa )

Neben Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Angela Merkel (CDU) sind rund 650 Gäste geladen. Zu diesen zählen auch Bundesratspräsident Dietmar Woidke (SPD) und Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), wie die Stadt Hanau mitteilte.

Das Programm sehe außer offiziellen Ansprachen von Steinmeier, Bouffier und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) auch Reden von Angehörigen vor. Eine zentrale Botschaft des offiziellen Gedenkens von Stadt und Land soll sein: "Die Opfer waren keine Fremden!"

Großleinwände werden aufgebaut

Am späten Abend des 19. Februar hatte den Ermittlungen zufolge ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit Migrationshintergrund erschossen. Danach soll er seine Mutter und sich selbst getötet haben. Die Bundesanwaltschaft attestierte dem Täter eine "zutiefst rassistische Gesinnung".

Der zentrale Trauerakt in Hanau beginnt um 18.00 Uhr im Veranstaltungszentrum Congress Park Hanau. Er wird wegen der erwarteten "großen Besucherströme" auf zwei öffentliche Plätze live übertragen, so die Stadtverwaltung. Dafür werden in der Innenstadt auf dem Freiheitsplatz und dem Marktplatz Großleinwände aufgebaut.

Darüber hinaus überträgt der Hessische Rundfunk (hr) ab 17.40 Uhr die gesamte Trauerfeier im Fernsehen und online als Livestream. Aus Sicherheitsgründen soll die Hanauer Altstadt rund um den Congress Park Hanau am Tag der Trauerfeier weiträumig abgeriegelt werden.

Mehrere Kundgebungen gegen Rassismus

Mit Mahnwachen, Trauermärschen und mehreren Kundgebungen gegen Rassismus hatte die Hanauer Stadtgesellschaft in den Tagen nach dem Anschlag reagiert. Auch an den öffentlichen Totengebeten und Beisetzungen der Mordopfer nahmen viele Menschen der Region teil. Im Stadtladen im Hanauer Rathaus am Marktplatz liegt ein Kondolenzbuch aus.

Auch die Verkehrsgesellschaft Frankfurt VGF setzt nach dem Anschlag in Hanau ein Zeichen gegen Rassismus. Auf den Anzeigetafeln in den U-Bahnstationen der Mainmetropole ist seit einigen Tagen auf einem Laufband zu lesen: "Alle fahren mit! Der VGF steht für Vielfalt und gegen Hass und Ausgrenzung. Wir trauern um die Opfer rassistischer Gewalt in Hanau."


Frank-Walter Steinmeier / © Soeren Stache (dpa)
Frank-Walter Steinmeier / © Soeren Stache ( dpa )

Angela Merkel im Portrait / © Michael Kappeler (dpa)
Angela Merkel im Portrait / © Michael Kappeler ( dpa )
Quelle:
KNA