Wir können sich nicht nur auf die Klassiker freuen, sondern auf manche extravagante Kreation: z.B. Prosecco-, Bier- und Vulkansalzeis.
Außerdem bleiben die Preise pro Eiskugel in der Regel bei 70 Cent, wie eine ddp-Umfrage unter Eisdielen in NRW ergab.
Nicola Losego vom gleichnamigen Eiscafé in Dortmund gehört zu den besonders experimentierfreudigen Eiskreateuren. In seinem Sortiment finden Kunden 36 Sorten, die täglich wechseln. In dieser Saison will er es mit schwarzem Vanilleeis mit Vulkansalz und alkoholhaltigen Sorten, etwa Sambuca-Kaffee und Proseccoeis, versuchen. «Für meine Stammkunden muss ich immer wieder etwas Neues bieten», sagt er. Die Verkaufshits blieben jedoch seit Jahren Schokolade, Stracciatella und Erdbeere.
Für die nächsten Tage erwartet Losego einen Ansturm auf sein Café: «Es muss nicht warm sein, wichtig ist nur, dass die Sonne scheint», sagt er und schiebt hinterher: «Wenn die Leute morgens gut gelaunt aufwachen, kommen sie zu mir ins Eiscafé.»
Amadeo Castanheira von der Eisdiele Casanova in Siegen bietet noch das Wintersortiment mit gut 20 Sorten an. Erst in zwei Wochen will er seine Palette auf 80 Sorten aufstocken. Kreationen wie Schwarzwälderkirsch sollen dann das Frühlingsgeschäft ankurbeln. Den Preis pro Kugel will er bei 70 Cent halten. Im nächsten Jahr allerdings werde er den Preis aufgrund steigender Kosten für die Zutaten wohl erhöhen.
Auch in der Coesfelder Eisdiele San Marco bleibt der Kugelpreis konstant bei 70 Cent, für einen Euro gibt es sogar eine extra große Kugel. «Damit mir die Kunden nicht weglaufen», sagt Stefano Gottardi. Die neueste Geschmackskreation: Coca-Cola. Seine Renner bleiben aber Schokolade und Butterkeks.
«Der Sommer muss gut werden», betont er. Denn im Winter hätten ihm nicht nur die kalten Temperaturen, sondern vielmehr das Rauchverbot die Gäste vergrault. «Obwohl ich extra warme Waffeln in die Speisekarte aufgenommen habe, sind die Kunden zu Hause geblieben», klagt Gottardi.
Bei Claudio Romanelli in Aachen gibt es zwar nur zehn Sorten - dafür aber kolossale Portionen. «Ein Eisbecher ist im Sommer wie eine Hauptmahlzeit», klärt er auf. Selbst aus Belgien und den Niederlanden kämen seine Gäste. Man müsse schon «verrückte Eisdielen» oder nebenher noch ein Restaurant betreiben, um sich auf dem Markt zu behaupten, sagt Romanelli, der selbst nebenbei noch Inhaber einer Pizzeria ist.
Romanellis Besonderheit ist Eis aus Ziegenmilch, das auch Allergiker getrost schlecken könnten. Das Angebot orientiert er an der Obstsaison. «Erdbeereis gibt es bei mir nur in der Erdbeerzeit», stellt er klar. Er produziere übrigens ausschließlich «nach geheimen Familienrezepten» - ohne chemische Zusätze.
Luigi Dallanese vom Eiscafé «Roberta» in Bielefeld hingegen holt sich Inspiration im Internet. «Über Blogs und Homepages der Konkurrenz finde ich eigentlich immer spannende Eissorten», verrät er. In diesem Jahr lockt er mit Gianduja-Eis, einer Mischung aus Schokolade, Nougat und verschiedenen Nüssen.
Der Eishunger der Menschen dürfte auch in diesem Jahr wieder groß sein. Im Schnitt verputzen die Deutschen laut E.I.S Eis Info Service pro Jahr acht Kilo der kühlen Köstlichkeit. Europameister im Eisschlecken sind die Norweger mit 14 Kilo pro Kopf und Jahr , ein Italiener kommt im Schnitt nur auf fünf Kilo.