Dresden erinnert an Krieg und Zerstörung

Mit Andacht und virtueller Menschenkette

In Dresden wird seit dem Samstagvormittag an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnert. Wegen der Corona-Pandemie findet nur ein reduziertes Programm statt. 

Blick auf Dresden / © TTstudio (shutterstock)

Den Auftakt bildeten kleine Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen, auf denen Opfer der alliierten Luftangriffe auf Dresden zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 bestattet sind. Wissenschaftlichen Schätzungen zufolge wurden bei den Angriffen etwa 25.000 Menschen getötet.

Zudem gab es mehrere Kunstaktionen im öffentlichen Raum. Die Stiftung Frauenkirche Dresden bot ein virtuelles Friedensgebet an. Am Mittag sollte eine Andacht in der Frauenkirche stattfinden. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wurde am frühen Abend auf dem Altmarkt zu einer Gedenkfeier im kleinen Rahmen erwartet.

Fotos auf markanten Gebäuden und eine virtuelle Menschenkette

Auch der wichtigste Baustein des Gedenkens, die traditionelle Menschenkette um die Altstadt, wird coronabedingt erstmals nur virtuell stattfinden. Dafür werden Fotos von Dresdnerinnern und Dresdnern auf markante Gebäude wie die Frauenkirche und die Synagoge projiziert. Im vergangenen Jahr hatten sich rund 11.000 Menschen an der Menschenkette als Zeichen des Friedens und der Versöhnung beteiligt.

Dresden erinnert alljährlich um den 13. Februar herum an die Zerstörung der Stadt 1945 und an die Millionen Opfer der NS-Zeit. Seit Jahren missbrauchen Rechtsextreme den Gedenktag für ihre Zwecke, auch in diesem Jahr gab es eine Anmeldung aus dem NPD-Umfeld. Das Bündnis «Dresden Nazifrei» und weitere Initiativen kündigten Proteste an. Die Polizei will Proteste in Hör- und Sichtweite zulassen.


Ruine der Dresdner Frauenkirche 1992 in Dresden (Archivbild) / © Hans Knapp (KNA)
Ruine der Dresdner Frauenkirche 1992 in Dresden (Archivbild) / © Hans Knapp ( KNA )
Quelle:
epd