Missbrauchsskandal in den USA

 (DR)

In den USA sorgt der jüngste Missbrauchsskandal für eine Debatte um die Strukturen in der katholischen Kirche. Rund 140 Theologen und Laien forderten die Bischöfe des Landes in einer Erklärung auf, dem Papst geschlossen ihren Rücktritt anzubieten. Das Versagen im Umgang mit dem Missbrauch durch Priester erfordere einen kollektiven Amtsverzicht "als öffentlichen Akt der Reue und des Bedauerns vor Gott und dem Volk Gottes".

Als Vorbild verweisen die Unterzeichner auf Chile, wo im Mai fast der gesamte Episkopat wegen eines ähnlich weit reichenden Skandals den Rücktritt angeboten hatte. "Systemische Sünde" könne nicht durch individuellen guten Willen beendet werden, so die auf Englisch und Spanisch verfasste Erklärung. "Die von ihr verursachten Wunden werden nicht geheilt durch Erklärungen, interne Untersuchungen oder PR-Kampagnen, sondern eher durch kollektive Verantwortlichkeit, Transparenz und das Aussprechen der Wahrheit." (KNA, 19.08.18)