Missbrauchsfälle in Chile

 (DR)

Auf seiner Chile-Reise im Januar wurde Papst Franziskus nach Bischof Juan Barros gefragt, der vor drei Jahren vom Militärbischof zum Diözesanbischof des Bistums Osorno im Süden Chiles gemacht wurde. An Barros gibt es Kritik, weil er einen Priester gedeckt haben soll, dem der Missbrauch von jungen Männern vorgeworfen wird. Dieser Priester, Fernando Karadima, war eine bekannte Gestalt der chilenischen Kirche und hatte in den 70ern und 80ern einen engen Kreis von jungen Männern, unter anderem Seminaristen, um sich geschart, von denen er einige missbraucht haben soll.

Zu diesem Kreis gehörte auch Barros. Deshalb gibt es Kritik, ob er als Diözesanbischof haltbar ist. Darauf angesprochen reagierte der Papst unwirsch und sprach von "Verleumdung an Barros". Daraufhin gab es Kritik von Opfern - die hatten ihn in einem Brief schonmal darauf hingewiesen, doch es ist nicht klar, ob er diesen Brief bekommen und gelesen hat.

Für seine Äußerungen hat sich Franziskus entschuldigt. Er sagt, er sei nicht genügend wahrheitsgemäß und ausgewogen informiert gewesen. (DR)