Missale bringt 680.000 Euro bei Antiquariatsmesse

Jahrhundertealter Buchschatz

Ein Messbuch aus dem 16. Jahrhundert ist das teuerste Werk bei der diesjährigen Stuttgarter Antiquariatsmesse. Das "Missale von Évreux" mit einem geschätzten Wert von 680.000 Euro enthalte mehr als 150 illuminierte Farbholzschnitte.

Aufgeschlagenes Messbuch in einer Sakristei / © Harald Oppitz (KNA)
Aufgeschlagenes Messbuch in einer Sakristei / © Harald Oppitz ( KNA )

Ein Missale enthält die Ordnung für die kirchliche Eucharistiefeier. In dem historischen Prunkexemplar von 1527 sind den Texten mehr als 150 illuminierte Farbholzschnitte beigefügt, unter anderem aus dem Leben Jesu. Es wurde von einem unbekannten Meister in Paris für die Adlige Anne de Graville angefertigt.

Zu den weiteren Buchschätzen der Messe zählt die erste deutsche Ausgabe der Weltchronik von Hartmann Schedel aus dem späten 15. Jahrhundert, die in Holzschnitten historische Stadtansichten etwa von Rom, Jerusalem, Konstantinopel und Köln zeigt. Das Werk kostet 78.000 Euro.

Messe seit 1962

Für 65.000 Euro können Besucher die Beobachtungen des Astronomen Johannes Kepler erstehen. In seinem Buch "Narratio" aus dem Jahr 1611 ist erstmals von den Ringen des Planeten Saturn die Rede.

Bei der seit 1962 jährlich in Stuttgart veranstalteten Antiquariatsmesse zeigen rund 60 deutsche und internationale Aussteller wertvolle Bücher, Handschriften, Grafiken, Autografen und illustrierte Werke. Der Katalog umfasst rund 200 Seiten. Die Messe findet vom 26. bis 28. Januar in den Räumen des Württembergischen Kunstvereins statt.

Quelle:
epd