Misereor ruft zu Hilfe für Flüchtlinge in Ostafrika auf

Dramatische Lage

Angesichts der Krisen im Nahen Osten warnt das Hilfswerk Misereor davor, die Tausenden Flüchtlinge in Afrika nicht zu vergessen. "Die Lage in Ostafrika bleibt dramatisch", erklärte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon.

Flüchtlinge im kenianischen Dadaab / © Boris Roessler (dpa)
Flüchtlinge im kenianischen Dadaab / © Boris Roessler ( dpa )

Sieben der acht größten Flüchtlingslager der Welt befinden sich demnach in Ostafrika, wo mindestens 1,1 Millionen Menschen Schutz vor Krieg und Terror gefunden hätten.

Das katholische Hilfswerk verwies auf die regelmäßigen Gewaltausbrüche in der Demokratischen Republik Kongo, im Sudan, Südsudan, Burundi, Somalia und in der Zentralafrikanischen Republik. Aus diesen Ländern flöhen viele Menschen in Nachbarländer. Weltweit gesehen liegen dem Hilfswerk zufolge sechs der zehn Herkunftsländer mit den höchsten Flüchtlingszahlen in Zentral- und Ostafrika.

Größtes Flüchtlingslager der Welt im kenianischen Dadaab

In Kenia haben den Angaben nach allein 600.000 Somalier vor dem Terror der Al-Shabaab-Milizen Schutz gesucht. Viele leben seit Jahren in Dadaab, dem mit zurzeit etwa 330.000 Einwohnern größten Flüchtlingslager der Welt nahe der somalischen Grenze. Burundi haben demnach seit April fast 200.000 Menschen aufgrund des wiederaufflammenden Konfliktes verlassen, meist Richtung Tansania. Dort sei das Nyarugusu-Lager von etwa 60.000 auf über 150.000 Flüchtlinge angeschwollen und zum viertgrößten Flüchtlingslager der Welt geworden, hieß es.

Uganda habe ebenfalls über 400.000 Flüchtlinge aus dem Kongo, Burundi und dem Südsudan aufgenommen. Im Südsudan brauchen Misereor zufolge über 1,6 Millionen Binnenvertriebene dringend Hilfe, fast 700.000 Menschen sind vor den gewalttätigen Auseinandersetzungen in die Nachbarländer geflohen.


Quelle:
epd