Misereor lobt Finanzierung für Klima-Schutzschirm

Ein erster Schritt

Das Hilfswerk Misereor begrüßt die Initiative der G7-Länder und der Gruppe der verwundbarsten Staaten für einen globalen Schutzschirm gegen Klimarisiken. Zugleich mahnte die Hilfsorganisation am Montag weitere Schritte an.

Spielende Kinder vor Windrädern / © thelamephotographer (shutterstock)
Spielende Kinder vor Windrädern / © thelamephotographer ( shutterstock )

Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze (SPD), hatte das Vorhaben zuvor gemeinsam mit den anderen G7-Staaten auf der Weltklimakonferenz (COP 27) in Scharm El-Scheich vorgestellt.

Menschen laufen während der UN-Klimakonferenz COP27 in Sharm El-Sheikh, Ägypten, am 10.11.2022 an einem Transparent vorbei.

 / © Gehad Hamdy (dpa)
Menschen laufen während der UN-Klimakonferenz COP27 in Sharm El-Sheikh, Ägypten, am 10.11.2022 an einem Transparent vorbei. / © Gehad Hamdy ( dpa )

Deutschland zahlt für den Schutzschirm 170 Millionen Euro, wovon die Hälfte in den Aufbau von Klimarisikoversicherungen fließen soll.

Erster wichtiger Schritt zu mehr Klimagerechtigkeit

Die Initiative sei ein erster wichtiger Schritt hin zu mehr Klimagerechtigkeit, sagte Misereor-Klimareferentin Anika Schroeder in Scharm El-Scheich. "Der globale Schutzschild darf aber nicht dazu dienen, dass sich die G7-Staaten mit dieser Initiative aus der Verantwortung stehlen, auch innerhalb des COP27-Verhandlungsprozesses Farbe zu bekennen und die Verantwortung für Schäden und Verluste in den besonders verletzlichen Ländern zu übernehmen."

Überschwemmungen in Pakistan / © Zahid Hussain (dpa)
Überschwemmungen in Pakistan / © Zahid Hussain ( dpa )

Der Ausbau von Klimarisikoversicherungen muss aus Sicht von Misereor in eine Gesamtstrategie eingebettet werden, die auch die langfristigen Schäden der Klimakrise, etwa den Verlust von Wohngebieten und von Territorium ganzer Staaten durch den Anstieg des Meeresspiegels, in den Blick nimmt. Wichtig sei, bei allen Aktivitäten die lokalen Zivilgesellschaften ausreichend einzubinden.

Soziale Absicherung im Schadensfall

Der globale Schutzschirm gegen Klimarisiken soll bestehende Lücken in den Risikostrategien besonders verwundbarerer Länder schließen. Mit ihm soll zum Beispiel der Ausbau von Katastrophenhilfe und sozialer Absicherung im Schadensfall, etwa durch Versicherungen, gefördert werden. Zudem soll damit im Katastrophenfall Geld für humanitäre Hilfe bereitgestellt werden. Neben Deutschland beteiligen sich unter anderen Frankreich (20 Millionen Euro), Kanada (7 Millionen Euro) und Dänemark (4,6 Millionen Euro).

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA