Misereor hofft auf konkretere Ergebnisse bei nächstem G20-Gipfel

Hoffen auf Hamburg 2017

Misereor kritisiert die Ergebnisse des G20-Gipfels in China als enttäuschend. Die 20 führenden Wirtschaftsmächte hätten bei ihrem Treffen in Hangzhou die "falschen Prioritäten" gesetzt.

G20-Treffen in Hangzhou / © Etienne Oliveau (dpa)
G20-Treffen in Hangzhou / © Etienne Oliveau ( dpa )

Das sagte der Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks, Pirmin Spiegel, am Dienstag in Aachen. Der Misereor-Chef warf den Staats- und Regierungschefs vor, einseitig auf Wirtschaftswachstum zu setzen.

In alten Lösungen verhaftet

"Sie ignorieren damit aber nicht nur die Grenzen unseres Planeten, sondern bleiben damit auch alten Lösungen verhaftet, die in der Vergangenheit keinen Schritt zu globaler Gerechtigkeit, insbesondere für die Verletzlichsten, beigetragen haben."

In ihrer am Montag veröffentlichten Abschlusserklärung kündigten die G20-Vertreter an, neue Impulse für wirtschaftliches Wachstum setzen zu wollen. Außerdem soll der Kampf gegen Terrorismus verschärft werden. Weiter wollen sich die führenden Wirtschaftsnationen dafür einsetzen, dass das Pariser Klimaabkommen noch 2016 in Kraft treten kann.

Nächster G20-Gipfel in Hamburg

Der nächste G20-Gipfel findet am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg statt. Dort wollen sich die Staats- und Regierungschefs unter anderem auf "konkrete Maßnahmen" verständigen, um gegen die Ursachen von Flucht und Vertreibung vorzugehen.

Nichtregierungsorganisationen zogen eine gemischte Bilanz. Germanwatch würdigte am Montag die Bemühungen um Umwelt- und Klimaschutz. Doch vielen Aussagen fehle es an Substanz. Ähnlich äußerte sich Misereor-Wirtschaftsexperte Klaus Schilder etwa mit Blick auf den Beschluss der G20, einen Aktionsplan zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele aufzusetzen. "Ob sich dahinter aber mehr als die traditionelle Wachstumsorientierung verbirgt, bleibt abzuwarten."

Auch die Absicht, weiter an einer Stärkung nachhaltiger Finanzinvestitionen zu arbeiten, könnte einen Schub für ein ressourcenschonenderes Wirtschaften bedeuten, so Schilder. "Bislang wirkte die Initiative aber eher wie ein grünes Feigenblatt." Es liege an der deutschen G20-Präsidentschaft im kommenden Jahr diesen Ansatz mit Leben zu füllen. Weiter forderte Schilder eine bessere Einbeziehung der Zivilgesellschaft, um den Umbau zu einem "kohlenstofffreien, nachhaltigen Wirtschaftssystem" innerhalb der G20 voranzutreiben.


Quelle:
KNA