"Wir müssen angesichts der globalen Klimakrise schneller und ohne Umwege die planetaren Grenzen einhalten", sagte Madeleine Wörner, Expertin für erneuerbare Energien und Energiepolitik des katholischen Hilfswerks, in Aachen.
Für ressourcenschonendes und sozial gerechtes Handeln sei ein umfassender Wandel "hin zu Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen, die nicht unsere Lebensgrundlage zerstören" nötig, erklärte Wörner.
Die Bundesregierung müsse bessere Rahmenbedingungen für ein suffizientes Leben schaffen, welches sich durch ressourcenschonendes und sozial gerechtes Verhalten auszeichne. Damit könne in Deutschland "der konkrete Auftrag zum Sparen, Reduzieren und Achten der planetaren Grenzen" gegeben werden.
Sie werden der Verantwortung nicht gerecht
Die Menschheit werde seit Jahrzehnten ihrer Verantwortung nicht gerecht und bedrohe dadurch die Erde und das Leben zukünftiger Generationen, mahnte Wörner. "Mit dem überproportional hohen Konsum und Ressourcenverbrauch insbesondere in den G7-Staaten leben wir auch auf Kosten der Menschen des Globalen Südens."
Der Erdüberlastungstag markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menschheit so viele Ressourcen von der Erde beansprucht hat, wie alle Ökosysteme im gesamten Jahr erneuern können. In Deutschland würden deutlich mehr Ressourcen verbraucht, als etwa in Ghana. Deshalb sei der nationalen Erdüberlastungstag hierzulande bereits im Mai erreicht gewesen, während er in Ghana erst im Oktober eintreten werde.