Misereor appelliert vor Gipfel an G8-Agrarminister

Kampf den Ursachen

Vor dem Gipfel der G8-Agrarminister am Wochenende in Italien fordert Misereor eine stärkere Unterstützung der ökologischen Landwirtschaft. Das katholische Hilfswerk appelliert zudem an Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner, Kleinbauern zu stärken und lokale Märkte für Nahrungsmittel in den Entwicklungsländern zu fördern.

Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer (DR)
Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer / ( DR )

Landwirtschaftliche Produktivitätssteigerung sei noch kein Garant für Ernährungssicherheit. Das Hilfswerk äußerte die Befürchtung, dass die Agrarminister der größten Industriestaaten zu stark auf Produktivitätssteigerungen durch industrielle Landwirtschaftsmethoden setzen. Auch werde die Abhängigkeit vieler Entwicklungsländer von Nahrungsmittelimporten nicht als Thema gesehen.

"Die Abhängigkeit vom Weltmarkt hat im letzten Jahr dazu geführt, dass arme Konsumenten in Entwicklungsländern unter den hohen Weltmarktpreisen für Nahrungsmittel leiden mussten", erklärte Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer.

Für eine effektive Hungerbekämpfung sei es höchste Zeit, zu einer Strategie der Förderung lokaler Märkte und kleinbäuerlicher Landwirtschaft zu wechseln. Technologien wie Hochertragssaatgut, Agrarchemikalien und Mechanisierung dienten vor allem den internationalen Firmen und den Bessergestellten, aber nicht den Armen.