Millionen orthodoxer Christen feiern Weihnachten

Zwei unterschiedliche Termine

Die Mehrzahl der weltweit mehr als 220 Millionen orthodoxen Christen feiert in diesen Tagen Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu Christi. Sie sind nach den Katholiken und Protestanten die drittgrößte christliche Konfession.

Orthodoxe Christen feiern Weihnachten / © Mohammed Talatene (dpa)
Orthodoxe Christen feiern Weihnachten / © Mohammed Talatene ( dpa )

Die meisten orthodoxen Christen (etwa 150 Millionen) gehören zur russisch-orthodoxen Kirche (Moskauer Patriarchat).

Ein Fest, zwei Termine

Die orthodoxen Christen weltweit und in Deutschland feiern an zwei unterschiedlichen Terminen Weihnachten. Das Ökumenische Patriarchat, zu dem auch die griechisch-orthodoxe Metropolie in Deutschland gehört, sowie die orthodoxen Kirchen von Rumänien und Bulgarien und das Patriarchat von Antiochien feiern wie die katholischen und evangelischen Christen am 24./25. Dezember.

Orthodoxe Christen feiern Weihnachten / © Sergei Chuzavkov/AP (dpa)
Orthodoxe Christen feiern Weihnachten / © Sergei Chuzavkov/AP ( dpa )

Die russische und die serbische orthodoxe Kirche sowie die Georgier begehen das Weihnachtsfest hingegen nach dem östlichen (Julianischen) Kalender. Dieser liegt seit der Kalenderreform von 1582 um 13 Tage hinter dem damals eingeführten westlichen Gregorianischen Kalender. Die orthodoxen Weihnachtsgottesdienste finden demnach am 6. Januar (Heiligabend) und 7. Januar statt.

Die orthodoxen Kirchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien, Rumänien, Bulgarien, Zypern, Griechenland, Albanien und Finnland übernahmen für das Weihnachtsfest zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Termin des Gregorianischen Kalenders.

Orthodoxe Christen

In Deutschland leben laut Schätzungen etwa zwei Millionen orthodoxe Christen. Der 2010 gegründeten Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland gehören zehn Diözesan- und Weihbischöfe aus sieben orthodoxen Kirchen an. Vorsitzender ist der griechisch-orthodoxe Metropolit Augoustinos (84) mit Sitz in Bonn.

Als orthodoxe oder Ostkirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet, zu der heute mehr als ein Dutzend selbstständige ("autokephale") Kirchen zählen. "Orthodox" war dabei zunächst keine eigene Konfessionsbezeichnung, sondern bedeutet "rechtgläubig".

Von ihrer Tradition, ihrem Bekenntnis und der Liturgie her versteht sich die Orthodoxie ungeachtet ihrer nationalen und politischen Differenzierung als eine einzige Kirche; allerdings besteht seit einem Jahr eine Spaltung zwischen Moskau und Konstantinopel um die kirchliche Unabhängigkeit der Ukraine. Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (82).

Orthodoxe Kirche

Als orthodoxe Kirche wird die aus dem byzantinischen (Oströmischen) Reich hervorgegangene Kirchenfamilie bezeichnet. Sie besteht je nach Standpunkt aus 14 beziehungsweise 15 selbstständigen ("autokephalen") Landeskirchen. "Orthodox" ist griechisch und bedeutet "rechtgläubig". Trotz großer nationaler Unterschiede und innerer Konflikte versteht sich die Orthodoxie in Bekenntnis und Liturgie als eine einzige Kirche. Ehrenoberhaupt ist der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios I. (84).

Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus (shutterstock)
Christlich-orthodoxes Holzkreuz und Kirche in der Nähe von Kharkiv in der Ukraine / © aquatarkus ( shutterstock )
Quelle:
KNA