Hunderttausende wollen jährlich das "Jüngste Gericht" in der Sixtinischen Kapelle sehen. Neben ihrer Begeisterung hinterlassen sie auch Atemluft, Haut- und Haarpartikel - ungünstig für ein fast 500 Jahre altes Fresko.
Besucherandrang beeinträchtigt Zustand des Freskos
Das weltbekannte "Jüngste Gericht" von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle muss bald restauriert werden. Die Sondermaßnahmen seien notwendig, weil der große Besucherandrang den Zustand des berühmten Freskos beeinträchtige, sagte der zuständige Restaurator der Vatikanischen Museen, Paolo Violini, dem Portal Vatican News.
Die Arbeiten sollen im Januar 2026 beginnen und vor Ostern am 5. April abgeschlossen sein. Violini ist seit August neuer Leiter der Restaurierungswerkstatt für Gemälde und Holzmaterialien der Vatikanischen Museen.
Um die Zeit zu verkürzen, während der das Wandbild von einem Gerüst verdeckt wird, arbeiten bis zu zwölf Restauratoren gleichzeitig. Die geplante Maßnahme ergänzt die jährliche Instandhaltung. Die Kapelle bleibt unterdessen weiter für Besucher geöffnet.
Hintergrundbild für die Papstwahl
Das "Jüngste Gericht" von Michelangelo (1475-1564), an dem er von 1536 bis 1541 arbeitete, bedeckt die gesamte Westwand der Sixtinischen Kapelle im Vatikan.
Die Darstellung des Weltgerichts durch Christus bildet den optischen Hintergrund für das Konklave, das traditionell in der Sixtinischen Kapelle stattfindet. So auch bei der Wahl von Leo XIV. am 8. Mai. Die Sixtinische Kapelle gehört zum Rundgang durch die Vatikanischen Museen, die jährlich von mehreren Millionen Menschen besucht werden.