Messe zum Gedenken an Benedikt XVI. im Vatikan

Rolle der Liturgie betont

Sechs Wochen nach dem Tod von Benedikt XVI. ist im Vatikan mit einer Messe des Verstorbenen gedacht worden. In seiner verlesenen Predigt hob Kurienkardinal Kurt Koch die Bedeutung der Liturgie in der Theologie Benedikts hervor.

Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko (shutterstock)
Blick auf den Campo Santo Teutonico / © Anastasia Prisunko ( shutterstock )

Das Requiem am Freitagabend in der Kirche des deutschen Priesterkollegs Campo Santo Teutonico zelebrierte der Präfekt der vatikanischen Glaubensbehörde, Kardinal Luis Ladaria. Auch der Privatsekretär des verstorbenen Papstes, Erzbischof Georg Gänswein, nahm an der Feier teil. Josef Ratzinger, der von 2005 bis 2013 die katholische Kirche als Benedikt XVI. leitete, war an Silvestertag im Alter von 95 Jahren gestorben. Vor zehn Jahren, am 11. Februar 2013, hatte er in einer überraschenden Geste seinen Amtsverzicht angekündigt.

Kardinal Koch betont Rolle der Liturgie

Kardinal Kurt Koch / © Francesco Pistilli (KNA)
Kardinal Kurt Koch / © Francesco Pistilli ( KNA )

Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch hob in seiner verlesenen Predigt die Bedeutung der gottesdienstlichen Feier in der Theologie Josef Ratzingers hervor, wonach "Kirche und Liturgie geradezu identisch" seien. "In der Zentralität des Gottesdienstes liegt ein großes Erbe, das Papst Benedikt XVI. uns hinterlässt", so Koch, der krankheitshalber nicht an der Messe teilnahm. Benedikt XVI. sei "der berechtigten Überzeugung gewesen, dass alle gewiss notwendige Erneuerung der Kirche von einer tiefgehenden geistlichen Erneuerung der Liturgie ausgehen muss".

Die wichtigsten Leitlinien des Denkens von Joseph Ratzinger

Benedikt XVI. war der erste Papst der Neuzeit, der freiwillig sein Amt abgab. Dabei berief er sich auf sein Gewissen - obwohl er dieser Instanz stets misstraute und theologisch ganz andere Schwerpunkte setzte. Wie wohl kein Papst vor ihm ist Benedikt XVI. auch auf dem Stuhl Petri ein Theologe geblieben.

Bereits als junger Wissenschaftler gehörte er zu den führenden deutschen Dogmatik-Professoren, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) prägten. Später entfremdete er sich immer mehr von seinen Kollegen.

Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani (KNA)
Papst em. Benedikt XVI. am Schreibtisch / © Osservatore Romano/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA