Merkel lädt Katholiken-Arbeitskreis zum Gespräch ein

Aufeinander zugehen

Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den "Arbeitskreis Engagierter Katholiken in der Union" (AEK) zu einem Treffen im ersten Quartel 2010 eingeladen. "Ich kann bestätigen, dass mir eine schriftliche Einladung zum Gespräch mit der Parteivorsitzenden vorliegt, zusammen mit weiteren Initiatoren des AEK nach Berlin zu kommen", sagte AEK-Sprecher Martin Lohmann am Wochenende dem "Focus".

 (DR)

Nach Informationen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) will sich auch der CSU-Chef, Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, mit dem AEK treffen, möglicherweise wird er auch beim Gespräch mit Merkel dabei sein. Der AEK war demnach auch Thema eines Telefongesprächs zwischen Seehofer und Merkel.

Nach der Klausurtagung der Parteispitze hatte der AEK am Freitag erneut vor einer Vernachlässigung christlicher Wähler gewarnt. Rund 80 Prozent der CDU-Mitglieder seien zugleich Kirchenmitglieder, sagte Lohmann. Das "C" verlange mehr als Lippenbekenntnisse und dürfe nicht zur "netten Balkondekoration" verkommen.

Der AEK war Mitte November 2009 gegründet worden. Nach seinem Selbstverständnis will er das katholische Profil innerhalb der Unions-Parteien stärken. "Lassen Sie uns als Katholiken über das 'C'
in der CDU und CSU sprechen!", heißt es in der Selbstbeschreibung.
Bei der Union stieß das Anliegen auf vorsichtige Zustimmung, aber auch auf Skepsis. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe erklärte dazu in einem Interview: "Ich begrüße das Engagement aller in unserer Partei, die die christliche Prägung unserer Politik unterstreichen wollen. Ob eine neue Initiative dazu etwas beitragen kann, wird sich zeigen."