Meister neuer Landesbischof in Hannover

Käßmann-Nachfolge geregelt

Der Berliner Generalsuperintendent Ralf Meister wird Nachfolger von Margot Käßmann als Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Im zweiten Wahlgang wählte die Landessynode den 48-Jährigen am Donnerstag in Hannover mit 64 von 76 Stimmen.

 (DR)

Für eine erfolgreiche Bischofswahl war die Zwei-Drittel-Mehrheit von 52 Stimmen erforderlich. Meister war im zweiten Wahlgang der einzige Kandidat, nachdem der hessen-nassauische Diakoniechef Wolfgang Gern seine Bewerbung am Mittwochabend zurückgezogen hatte.



Der Theologe wurde auf Lebenszeit gewählt, muss aber spätestens mit 70 Jahren in den Ruhestand treten. Meister ist einem breiten Publikum unter anderem als Sprecher des "Worts zum Sonntag" in der ARD bekannt. Meister ist gebürtiger Hamburger und seit 2008 Regionalbischofs des evangelischen Sprengels Berlin. Er studierte Theologie und Judaistik an den Universitäten Hamburg und Jerusalem. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Hamburg. 1996 wechselte er in die Redaktion Kiel des Evangelischen Rundfunkreferates der Norddeutschen Kirchen und wurde so zahlreichen Hörern des NDR bekannt. 2001 übernahm Meister das Amt des Propstes in Lübeck. Meister ist verheiratet und hat drei Kinder.



Schneider: Viele Erfahrungen

Die Bischofswahl in der Hannoverschen Landeskirche wurde erforderlich, weil die damalige EKD-Ratsvorsitzende Käßmann im Frühjahr nach einer Alkoholfahrt von allen kirchlichen Ämtern zurücktrat. Auf der Ebene der EKD wurde mittlerweile der rheinische Präses Nikolaus Schneider zu ihrem Nachfolger gewählt, in der eigenen Landeskirche amtierte seither der Lüneburger Landessuperintendent Hans-Hermann Jantzen als Bischofsvikar.



Schneider gratulierte Meister und sprach von einer "besonderen Herausforderung" des Bischofsamtes, "Werden und Wandel der Kirche Jesu Christi verantwortlich und tatkräftig mitzugestalten", damit die Menschen "Glaubensgewissheit in ihren Lebensfragen" bekämen und die Kirche ihrer "Verantwortung in unserer Gesellschaft" gerecht werde. Aufgrund seiner langjährigen Leitungserfahrung als Propst in Lübeck und als Generalsuperintendent in Berlin sowie seinem Engagement in Funk und Fernsehen bringe Meister für die vor ihm liegenden Aufgaben viele Erfahrungen mit, so Schneider weiter.



Bischof Trelle gratuliert

Auch der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat Meister zur Wahl gratuliert. Er freue sich auf "unsere erste persönliche Begegnung und bin gewiss, dass wir die guten Beziehungen, die zwischen der Landeskirche Hannovers und dem Bistum Hildesheim bestehen, pflegen und stärken können.--
Zusammen mit den Katholikinnen und Katholiken im Bistum Hildesheim wünsche ich Ihnen für Ihre neuen Aufgaben Kraft und Gelassenheit, Mut und Freude. Möge Gott Sie mit seinem reichen Segen begleiten", so Trelle in einem Brief an Meister am Donnerstag.