Meisner warnt vor Relativismus in Glaubensfragen - Predigt hier als Video

Heilige Drei Könige / Erscheinung des Herrn

Kardinal Joachim Meisner hat vor einer "Diktatur des Relativismus" in Glaubensfragen gewarnt. Vielen erscheine es zeitgemäß, sich von verschiedenen Lehrmeinungen "hin und her treiben zu lassen", sagte der Erzbischof am Samstag im Gottesdienst zum Dreikönigsfest im Kölner Dom. Einen "klaren Glauben nach dem Credo der Kirche" stempelten sie als Fundamentalismus ab. Doch auch Papst Benedikt XVI. habe sich gegen einen Relativismus ausgesprochen, der "nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten lässt."

 (DR)

Am Dreikönigstag, dem 6. Januar, feiert die Kirche das Fest der Erscheinung des Herrn, das mit dem griechischen Wort Epiphanie bezeichnet wird. Seit dem Mittelaltereten in der Volksfrömmigkeit die "Heiligen Drei Könige" in den Mittelpunkt, besonders seit der Überführung ihrer Gebeine 1164 nach Köln. Biblisch ist von Magiern, nicht aber von Königen die Rede, wobei man auf die Zahl drei schloß, weil von drei Geschenken die Rede ist: Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Die Antiphon zum Benedictus des Festtages weist auf die viel­fältige Bedeutung des Festes Epiphanie, Erscheinung des Herrn, hin: "Heute ward dem himmlischen Bräutigam die Kirche vermählt, da Christus sie im Jordan rein von Sünden wusch; Weise eilen mit Geschenken zur königlichen Hochzeit; Wasser wird in Wein gewandelt und erfreut die Hochzeitsgäste." Die Kirche feiert die Ankunft des Retters Christus Jesus in der Anbetung der Magier, der Taufe Jesu und dem Wunder zu Kana.

Mancherorts ist es üblich, am Epiphanietag nach dem Evange­lium den Termin des Osterfestes zu verkünden. Aus dem vielfäl­tigen Brauchtum ist besonders die Segnung der Häuser bekannt: C + M + B - "Christus mansionem benedicat" (Christus segne das Haus) -, im Volksmund als Namen der Könige gedeutet: Caspar, Melchior und Balthasar. Junge Menschen ziehen als Sternsin­ger/innen an diesem Tag von Haus zu Haus, zeichnen den Segen auf die Türen und sammeln für die Aufgaben der Weltmission.

Zum Evangelium
Der Evangelist Matthäus interessiert sich weder für die genauen Umstände des Aufbruchs noch für die Einzelheiten des Weges, den die Wanderer auf sich nehmen müssen, um ans Ziel zu gelangen. Der Evangelist weiß nur, dass es sich um Fremde handelt, um Heiden, die eines umtreibt und in Bewegung bringt: der Wunsch, den Messias Israels anzubeten. Matthäus erzählt uns von Menschen, die den Weg ins Freie gefunden haben. Sie haben etwas gesehen, das sie herausgezogen hat aus den Zwängen ihres Lebens. Auch sie waren nicht frei wie der Wind. Auch sie waren von hohen Mauern umgeben. Die Weisheit der drei Weisen lag darin, nach oben zu schauen.

Aus dem hl. Evangelium nach Mt 2,1-12
Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Bethlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen. Als König Herodes das hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem. Er ließ alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes zusammenkommen und erkundigte sich bei ihnen, wo der Messias geboren werden solle. Sie antworteten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht es bei dem Propheten: Du, Bethlehem im Gebiet von Juda, bist keineswegs die unbedeutentste unter den führenden Städten von Juda; denn aus dir wird ein Fürst hervorgehen, der Hirt meines Volkes Israel. Danach rief Herodes die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Bethlehem und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar. Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.

Ablauf
Zum Einzug: GL 846 "Es führt drei König Gottes Hand"
Kyrie: Missa brevis in F op. 117 Josef Rheinberger
Gloria: Missa brevis in F op. 117 Josef Rheinberger
Graduale/Antwortpsalm
Halleluja/Ruf vor dem Evangelium: GL 531,1
Vers: Chor ("Wir haben seinen Stern gesehen")
Nach dem Evangelium: Halleluja-Coda Colin Mawby
Credo: III. Vat. (GL 423) Gregorianischer Choral
Offertorium: GL 939 "Wie schön leucht uns der Morgenstern"
Giovanni Pierluigi da Palestrina
Sanctus: Missa brevis in F op. 117 Josef Rheinberger
Zum Abschluss des Hochgebetes:
Dreifaches Amen Oliver Sperling
Agnus Dei: Missa brevis in F op. 117 Josef Rheinberger
Communio: Magnum nomen Domini Michael Prätorius
Zur Kommunionausteilung: Orgel
Nach der Kommunion / Danklied:
GL 143 "Nun freut euch, ihr Christen"
Nach dem Segen: Gottes Stern, leuchte uns 1., 3. und 5. Str.: Gemeinde
2. und 4. Str.: Chor (Satz: Oliver Sperling)
Zum Auszug: Improvisation