UN sehen dreifachen Bedarf für Hungerhilfe wegen Corona

Mehr Tote durch Hunger

Langfristige Folgen der Corona-Pandemie seien noch nicht absehbar. Einschätzungen gehen von vielen Toten durch Hunger aus. Fragen der Ernährungssicherheit dürften nicht aufgeschoben werden.

Kinder im Jemen mit Essensmarken / © Hani Mohammed (dpa)
Kinder im Jemen mit Essensmarken / © Hani Mohammed ( dpa )

Die Welternährungsorganisation FAO hat einen Bedarf von 350 Millionen US-Dollar (323 Millionen Euro) zur Abwendung von Hungerkrisen angekündigt, dreimal mehr als noch Ende März. Inzwischen zeichneten sich die sozioökonomischen Folgen der Corona-Krise deutlicher ab, teilte die UN-Organisation am Montag an ihrem Hauptsitz in Rom mit. Viele Einschätzungen gingen dahin, dass mehr Menschen an Hunger infolge der Pandemie sterben könnten als durch das Virus selbst, erklärte Dominique Burgeon, Leiter für Katastrophenhilfe bei der FAO.

Langfristige Folgen noch nicht absehbar

Der Umfang und die langfristige Wirkung der Pandemie auf die Ernährungssicherheit seien noch nicht absehbar; aber in Ländern, die schon jetzt von akutem Hunger betroffen seien, hätten die Menschen zunehmend Probleme, an Nahrung zu kommen. Während Einkommen sänken, stiegen die Preise; wenn Landwirte keinen Zugang zu ihren Feldern oder zu den Märkten für Saatgut und Viehfutter hätten, gebe es demnächst auf dem Land wie in Städten weniger Lebensmittel, so die FAO.

Man dürfe die Frage der Ernährungssicherheit nicht aufschieben, bis die medizinischen Folgen der Pandemie bewältigt seien, sagte FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. "Wenn wir mit der Unterstützung für die Lebensgrundlage nicht jetzt beginnen, erwarten uns mehrere Hungerkrisen und eine Rechnung, die um ein Vielfaches höher ist", sagte Qu.


Quelle:
KNA