Mehr als ein Spaßtag?

April! April!

"April! April!", heißt es wenn man in den April geschickt wurde. Seltsam, niemand schickt einen in den März, aber in den April. Wiedermal so eine Fragen zwischen Himmel und Erde .

Achtung Aprilscherz!  (dpa)
Achtung Aprilscherz! / ( dpa )

Als Erstes könnte man ja denken, dass der Monatsname einen Hinweis gibt …

April kommt aber viel vom Lateinischen Monatsnamen Aprilis, der sich wiederum auf „aperire“ bezieht und das bedeutet  "öffnen". Das ist dem geschuldet, dass der April der Monat ist, in dem die Natur wieder aufblüht, Knospen aufspringen und alles sprießt.

Vielzahl an Erklärungen

Die einfachste Erklärung: das Wetter. Es ist im April schlägt es Kapriolen und das macht man nach. Die Begründung greift aber nicht so wirklich, weil man auch in wärmeren und wetterbeständigeren Gebieten wie Spanien und Italien Aprilscherze treibt. Eine weitere Erklärung: Es ist ein Überrest vom Narrenfest der Römer bei dem, der Winter und dessen Dämonen durch Narren verjagt wurden.

Es gibt aber auch zwei Erklärungen, die sehr gut zur Kar- und Osterzeit passen: Die erste ist, dass Jesus am Tage vor seiner Verurteilung "von Pontius zu Pilatus" herumgeschickt wurde – und das sei ein 1. April gewesen. Die zweite lautet: Der 1. April sei der Geburtstag des Judas Iskariot, der Jesus verraten hat. Was aber nun erst mal verwirrend klingt, weil das ja nun so gar nichts mit Leichtlebigkeit zu tun hat.

Mittelalter trifft Neuzeit

Der Weg von Judas zur Leichtlebigkeit des 1. Aprils ist ein wenig verwinkelt und verwunderlich:
Unter Kaiser Augustus, zur Zeit der ersten Christen, war der 1.April der schlimmste aller Unglückstage. Die Christen wuchsen damals in dieser Kultur auf und die zum Christentum passende Erklärung für den Unglückstag war dann: Da hat Judas Iskarioth Geburtstag.

Nun ist ein Unglückstag aber ein Tag, an dem das Dunkle, der Teufel, alle Macht hat und der versucht dann alle in seinen Bann zu ziehen. Wie sich also schützen? Durch Tarnung! Als Narr, also Gottesleugner, wie es im Psalm 53 steht. Der Gedanke dahinter: Wen der Teufel sicher glaubt, den holt er sich nicht nochmal. Wie aber tarnt man sich? Durch närrisches Verhalten wie wir es jetzt vom 1. April kennen. Das ist heute eine ziemlich verknotete Denkweise, machte für die Menschen im Mittelalter aber durchaus Sinn und zu dieser Zeit ist der Brauch einen April-Narren aus sich oder anderen zu machen angelegt worden.

Da haben wir also einen möglichen Grund für die Aprilscherze, alle nur zu unserem Besten. Fragt sich allerdings, wer sich da zum Narren macht, wenn er jemanden in den April schickt. Passend dazu auch, dass man im Englischen "All fools’s day", also: "Aller Narren Tag", sagt.


Quelle:
DR