Medien berichten von Treffen des Papstes mit russischem Metropoliten

Erstes persönliches Zusammentreffen

Leo XIV. soll am Samstag den Außenamtsleiter der russisch-orthodoxen Kirche empfangen. Über den anstehenden Besuch von Metropolit Antonij berichten verschiedene italienische Medien. Der Vatikan bestätigte die Audienz bislang nicht.

Petersdom und Papstpalast im Vatikan / © Viacheslav Lopatin (shutterstock)
Petersdom und Papstpalast im Vatikan / © Viacheslav Lopatin ( shutterstock )

Es wäre das erste persönliche Zusammentreffen zwischen dem US-amerikanischen Papst und einem Vertreter des Moskauer Patriarchats. Anfang Juni hatte Leo XIV. bereits mit Russlands Präsident Wladimir Putin telefoniert. Laut Vatikan forderte der Papst dabei Engagement für Dialog und eine Lösung des Konflikts. 

Antonij Sevrjuk, russisch-orthodoxer Metropolit von Volokolamsk, bei der Vollversammlung des "VII. Kongresses von Welt- und traditionellen Religionen" mit Religionsführern in Nur-Sultan / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Antonij Sevrjuk, russisch-orthodoxer Metropolit von Volokolamsk, bei der Vollversammlung des "VII. Kongresses von Welt- und traditionellen Religionen" mit Religionsführern in Nur-Sultan / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

Zudem ließ er an Patriarch Kyrill I. ausrichten, dass gemeinsame christliche Werte ein Licht sein könnten, das hilft, Frieden zu suchen, das Leben zu verteidigen und echte Religionsfreiheit zu erlangen. Der Kreml nannte das Gespräch konstruktiv. Beide Seiten hätten sich dafür ausgesprochen, den Kontakt aufrechtzuerhalten.

Vatikan als Ort für Friedensvermittlungen 

Bereits kurz nach seinem Amtsantritt hatte Leo XIV. den Vatikan als Ort für Friedensvermittlungen zwischen der Ukraine und Russland angeboten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, den Leo XIV. bereits zweimal traf, dankte dem Papst für das Angebot. Moskau lehnt dieses bislang ab.

Zuletzt war der Gesandte von Patriarch Kyrill I. zur Trauermesse für Papst Franziskus nach Rom gereist. Das im April gestorbene Kirchenoberhaupt hatte Antonij zuvor mehrfach im Vatikan empfangen, nachdem sich die Beziehungen zwischen der russisch-orthodoxen und der katholischen Kirche angesichts des Ukrainekriegs verschlechtert hatten.

Moskau und der Vatikan

Die Beziehungen zwischen Moskau und dem Vatikan gelten seit jeher als schwierig. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zeichnet wichtige Stationen nach:

988: Durch die Taufe und seine Eheschließung mit der Schwester des oströmischen Kaisers rückt Wladimir, Fürst der Kiewer Rus, in die Familie der christlichen Könige des Mittelalters auf. Er betreibt die Christianisierung vielfach brutal. In dieser Periode werden in mehreren Städten auch lateinische Kirchen errichtet; die Bischöfe sind allerdings durchweg "Griechen".

Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo (KNA)
Kyrill I. und Papst Franziskus (Archiv) / © Paul Haring/CNS photo ( KNA )

 

Quelle:
KNA