Markus Dröge ist neuer evangelischer Bischof in Berlin

Vom Rhein an die Spree

Mit einem Festgottesdienst in Berlin ist am Samstag der neue Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge, in sein Amt eingeführt worden. Zugleich wurde sein Vorgänger Wolfgang Huber (67) nach fast 16 Jahren an der Spitze der Landekirche in den Ruhestand verabschiedet.

Autor/in:
Yvonne Jennerjahn
Folgt auf Huber: Neuer Bischof von Berlin, Markus Dröge (epd)
Folgt auf Huber: Neuer Bischof von Berlin, Markus Dröge / ( epd )

Dröge rief in seiner Antrittspredigt in der Berliner Marienkirche zum Engagement für die Menschenrechte, die Umwelt und gegen Armut auf. Dabei solle an die friedliche Revolution in der DDR vor 20 Jahren angeknüpft werden. Die Kirche müsse ein Raum bleiben, in dem «kritische Freiheitskraft» wachsen könne, sagte der neue Berliner Bischof. Leid dürfe nicht «mit frommen Gesängen übertönt werden».

Die evangelische Kirche müsse beim Thema Armut «Anwältin der Menschenrechte» und der Schwachen sein. Zur Ökumene und zum interreligiösen Dialog sagte Dröge, Unterschiede müssten benannt, aber nicht zu Mauern zwischen Konfessionen und Philosophien gemacht werden. Jeder, ob Jude, evangelischer oder katholischer Christ, ob Muslim, Humanist oder Atheist, habe die Verpflichtung, «nach den Gemeinsamkeiten zu suchen, die die Hoffnung auf eine friedlichere Welt stärken».

Bei der Verabschiedung Hubers würdigten Vertreter aus Kirche und Politik den Alt-Bischof und früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als streitbaren Protestanten. Huber habe allein mit der Überzeugungskraft des Wortes manchen notwendigen Konflikt geführt und dabei auch gewusst, «wie man Löwen bändigt», sagte die hannoversche Bischöfin Margot Käßmann, die den EKD-Ratsvorsitz Ende Oktober von Huber übernommen hatte. Huber habe mit seinem Engagement «den Evangelischen im Land eine Stimme und ein Gesicht in der Öffentlichkeit gegeben».

An dem Festgottesdienst nahm neben anderen Persönlichkeiten aus Politik, Religion und Gesellschaft auch Altbundespräsident Richard von Weizsäcker teil.