Erstaunlich aber wahr: die Erdbeere ist ein Rosengewächs – hat aber, wie wir alle wissen keine Dornen. Die Rose ohne Dornen wird aber Maria zugeordnet. Außerdem setzt die Erdbeere schon Früchte an, während sie noch blüht. Damit steht sie auch für die Gleichzeitigkeit und das Bild der Gleichzeitigkeit gilt auch für Maria: sie ist Mutter und Jungfrau. Weil die Erdbeere zudem klein ist, ist sie auch noch ein Bild für Demut und Bescheidenheit, die ebenfalls Maria zugeschrieben werden.
Auf Gemälden reicht Maria dem Jesuskind Erdbeeren.
Geschuldet ist die Idee, dass Maria Erdbeeren zur Speise reicht der Not der hohen Kindersterblichkeit früherer Zeiten. Die Eltern fragten sich, was denn wohl mit ihren Kindern geschehe, die ungetauft verstarben. Nach der geltenden Lehre der mittelalterlichen Kirche wurden die ja nicht in den Himmel aufgenommen. Sie konnten doch aber auch nicht in die Hölle kommen, weil die Kleinen ja keine Sünden begangen hatten. Da entwickelte sich die Idee des „Limbus“, eines Ortes, der weder Himmel noch Hölle, sondern irgendetwas dazwischen ist. Dort mussten die Kinder aber irgendwie versorgt werden. So kam die Idee auf: "Das macht die Maria!" – und zwar mit Walderdbeeren, die die Gottesmutter auf Erden sammelt. Mütter, die Kinder verloren hatten, sollen damals deshalb keine Walderdbeeren mehr gegessen haben. Die Gebrüder Grimm erzählen in ihren "Schönsten Kinder- und Hausmärchen" ebenfalls davon, dass Maria Erdbeeren pflückt, allerdings - für das Jesuskind
Das Wundervollste an der Erdbeere: sie schmeckt auch heute noch himmlisch.