Maria 2.0 zieht positive Jahresbilanz

 (DR)

Die katholische Reformbewegung Maria 2.0 zieht eine positive Bilanz ihrer Aktivitäten in diesem Jahr. "Es wurde viel Wind und Veränderungsdruck in die Kirche getragen", sagte die Sprecherin der Initiative, Andrea Voß-Frick, am Montag im WDR. "Dazu zählt auch das Thema Selbstermächtigung: Die Menschen fühlen, dass sie selbst in der Kirche aktiv werden können und müssen."

Die bundesweite katholische Reformbewegung Maria 2.0 war im Januar 2019 in Münster gegründet worden. Forderungen sind die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern, die Aufhebung des Pflichtzölibats sowie die vollständige und transparente Aufklärung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Aufmerksamkeit hatte die Initiative vor allem im Mai durch ihren Aufruf zu einem Kirchenstreik bekommen; Frauen sollten eine Woche lang keine Kirche betreten und ehrenamtliche Dienste ruhen lassen.

Laut Voß-Frick setzt sich nicht nur Maria 2.0 für Reformen in der katholischen Kirche ein. Auch andere Organisationen stellten ähnliche Forderungen. "Dieses Netzwerk gibt viel Kraft."

Vorsichtig optimistisch äußerte sich die Mitorganisatorin zur Frage der Priesterweihe für Frauen. Zwar habe der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode jüngst gesagt, dass er zu seinen Lebzeiten Priesterinnen für "unrealistisch" halte. Aber der Bischof, der die Frauenkommission der Deutschen Bischofskonferenz leitet, habe zugleich die Hoffnung bekundet, dass sich die Kultur in der Kirche ändere. "Allen ist klar, dass das System, wie es jetzt ist, so nicht aufrecht zu erhalten ist", meinte Voß-Frick. (KNA, 23.12.19)