Maria 2.0 und das Papstschreiben zu Amazonien

 (DR)

Vertreterinnen der katholischen Reformbewegung Maria 2.0 Frankfurt haben enttäuscht auf das Nachsynodale Schreiben Querida Amazonia von Papst  Franziskus reagiert. Weder beim Zölibat noch bei der Rolle der Frau gebe es Fortschritte, sagte Monika Humpert, Sprecherin der Maria-2.0-Gruppe in Frankfurt am Main, der Koblenzer "Rhein-Zeitung" (Freitag). "Die Hoffnung, dass sich mal irgendetwas verändert in dieser Struktur, die durch das Zölibat geprägt ist, wurde damit zunichte gemacht."

"Für mich ist das Zölibat eine Obsession, gewissermaßen ein Fluch, an dem die Kirche zugrunde geht", sagte Humpert. Die katholische Kirche verliere das Wichtige aus den Augen, nämlich dass die Glaubensgemeinschaft alle einschließe, auch die Frauen. Die Kirchenmänner hätten "eine Parallelwelt geschaffen", die von der Lebenswirklichkeit der Gläubigen weit entfernt sei, kritisierte die Sprecherin der Fraueninitiative Maria 2.0. "Hätte der Papst eine Frau, vielleicht eine Tochter, würde er vieles wahrscheinlich anders sehen."

Maria Mesrian von Maria 2.0 Köln hat dagegen auf DOMRADIO.DE das Papstschreiben begrüßt, dass es auch künftig keine Weihe verheirateter Männer zu Priestern geben soll, "weil es ein weiterer Schlag gegen die Frauen gewesen wäre". In Amazonien täten "seit Jahrzehnten Frauen - mit dem Wissen Roms - die diakonischen Dienste. Sie stehen Eucharistiefeiern vor, sie taufen, sie tun das einfach." Insofern sei das Papstschreiben eine Ermunterung für Frauen. (epd, DOMRADIO.DE, 14.02.2020)