In einem vom Portal kath.ch veröffentlichten Interview (Dienstag) kritisiert er "einen Mangel an Hoffnung" in der Alpenrepublik. "Die Gesellschaft ist zu materialistisch eingestellt", so der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg. Wenn ein Mensch älter werde, koste er viel; also könnten die Verwandten womöglich weniger erben. Eine solche Einstellung sei "zynisch".
Die Kirche wolle auf Menschen zugehen, die sich zum Suizid entschlossen haben, betonte Morerod. "Denn es gibt Hoffnung, dass sie im letzten Moment darauf verzichten, es sich anders überlegen." Man könne aber niemandem die Absolution geben, der absichtlich eine Sünde begehen wolle. Zudem dürfe die Kirche nicht den Eindruck erwecken, dass sie dem Suizid zustimme. In dem Moment, in dem das medizinische Prozedere beginne, müsse ein Kirchenvertreter das Zimmer verlassen.
In der Schweiz ist es legal, anderen Menschen Mittel zum Suizid zur Verfügung zu stellen und sie zu begleiten, sofern der Helfer nicht persönlich vom Tod des Patienten profitiert. Sterbehilfeorganisationen bieten Beihilfe zur Selbsttötung an.