Malteser beklagen "traurige Rekorde" bei humanitärer Situation

"Menschlichkeit in Erinnerung rufen"

Zum Welttag der humanitären Hilfe am Mittwoch blicken die Malteser auf ein "von traurigen Rekorden geprägtes erstes Halbjahr" zurück. Viele Flüchtlinge hätten viel Leid erlebt, erklärte der Generalsekretär von Malteser International, Ingo Radtke.

Hilfsorganisationen wie Malteser leisten Nothilfe (dpa)
Hilfsorganisationen wie Malteser leisten Nothilfe / ( dpa )

"Angesichts der horrenden Flüchtlingszahlen und der Bilder verzweifelter Menschen auf der Flucht möchte ich das Prinzip der Menschlichkeit besonders in Erinnerung rufen", so Radtke weiter. "Wir dürfen nicht aufhören, uns für das Wohl der in Not geratenen Menschen einzusetzen."

Malteser leisteten im ersten Halbjahr Nothilfe für rund 90.000 Menschen

Die Malteser erinnerten nicht nur an die Lage der knapp 60 Millionen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, sondern auch an die Betroffenen der Überschwemmungen in Südostasien und die Opfer des verheerenden Erdbebens in Nepal im April. Im ersten Halbjahr habe Malteser International Nothilfe für knapp 90.000 Menschen geleistet.

World Vision richtete Fokus auf betroffene Kinder

Die Organisation World Vision betonte, dass gerade Kinder den Folgen von Katastrophen wie dem Erdbeben besonders schutzlos ausgeliefert seien. "Mit umfassenden Programmen könnten die seelischen Belastungen aber häufig erfolgreich gelindert werden", teilte die Organisation mit. "Gerade Schulen sind für Kinder enorm wichtig." World Vision betreibe 35 Kinderschutzzentren in Nepal sowie 42 Lernzentren, die derzeit den Unterricht ersetzten, weil viele Schulen zerstört seien.

Menschen mit Behinderung bei Katastrophen besonders betroffen

Die Christoffel-Blindenmission erinnerte an das Schicksal von Menschen mit Behinderungen im Fall von Katastrophen. Geschäftsführer Rainer Brockhaus erklärte: "Menschen mit Behinderungen sind bei Katastrophen oft die ersten, die vergessen werden, und die letzten, die Hilfe erhalten." Oftmals verlören sie Hilfsmittel wie Taststock oder Hörgerät und seien deswegen auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen. Allein nach dem Erdbeben in Nepal habe die Organisation gemeinsam mit Partnern in den ersten drei Monaten rund 15.000 Menschen bei Noteinsätzen geholfen.


Quelle:
KNA