Malawis Kirchen wollen Cholera-Ausbruch eindämmen

Schwierige Hygienebedingungen

Malawis Kirchenführer wollen den Kampf gegen eine verheerende Cholera-Epidemie unterstützen. Die Krankheit habe sich seit Ausbruch vor eineinhalb Monaten "zum Gesundheitsnotstand entwickelt und fortlaufend Menschen in Malawi getötet".

Zwei Jungen halten ihre Hände unter einen Wasserhahn / © Riccardo Mayer (shutterstock)
Zwei Jungen halten ihre Hände unter einen Wasserhahn / © Riccardo Mayer ( shutterstock )

So hieß es in einer Mitteilung (Wochenende) der katholischen Malawischen Bischofskonferenz und des Malawischen Kirchenrats.

Die Glaubensführer wollen in Zusammenarbeit mit der Christlichen Gesundheitsvereinigung Malawis (CHAM) gegen die Seuche vorgehen. Die Organisation wurde 1966 auf Initiative der Bischöfe und des Kirchenrats mit dem Ziel gegründet, den öffentlichen Gesundheitssektor zu unterstützen.

Temporäre Entsendung von Gesundheitsarbeitern erlauben

Nach der Regierung ist die CHAM der größte Gesundheitsdienstleister des Landes. "Wir rufen die Regierung von Malawi auf, der CHAM die temporäre Entsendung ihrer Gesundheitsarbeiter an die Frontlinie zu gestatten, um die Cholera-Epidemie einzudämmen", so die Kirchenvertreter.

Ein Kind liegt geschwächt auf einem Bett / © Richard Juilliart (shutterstock)
Ein Kind liegt geschwächt auf einem Bett / © Richard Juilliart ( shutterstock )

Zu Monatsmitte verzeichnete Malawi mehr als 23.000 Cholera-Fälle und 773 Tote seit dem aktuellen Ausbruch. Verantwortlich seien eine hohe Bevölkerungsdichte und schwierige Hygienebedingungen während des Starkregens. Der Weltbank zufolge gilt Malawi als eines der ärmsten Länder der Welt; mehr als 70 Prozent der 20 Millionen Einwohner leben unter der Armutsgrenze.

Cholera

Cholera ist eine bakterielle Infektion. Der Erreger - sogenannte Vibronen - wird vorrangig über Trinkwasser oder Lebensmittel übertragen. Bei einer hohen Infektionsdosis an Bakterien kann die Krankheit binnen weniger Stunden ausbrechen. Im Regelfall sind es zwei bis drei Tage. Die Infektion geht einher mit massiven Durchfällen und einem hohen Flüssigkeitsverlust. Unbehandelt enden daher bis zu 60 Prozent der Infektionen tödlich, da die Nieren versagen und der Kreislauf kollabiert.

Cholera / © afp (AFP)
Cholera / © afp ( AFP )
Quelle:
KNA