Mahonie

Prachtvoller Lückenfüller

Das ganze Jahr über fällt sie kaum auf, bescheiden tut sie ihre Dienste im Garten, jetzt aber leuchtet sie im kräftigsten Gelb: die Mahonie. Sie ist das Vorbild schlechthin als Lückenfüller im Garten. Die Blütentrauben locken des Gärtners Blick und auch die Insekten.

Mahonie / © St.Q.
Mahonie / © St.Q.

Die gewöhnliche Mahonie – Mahonia aquifolium – stammt ursprünglich aus Nordamerika, im US-Staat Oregon ist sie die offizielle Staatsblume. Längst aber ist sie auch in Mitteleuropa zu Hause. Der kleine Strauch ist immergrün, die harten dunkelgrünen Blätter laufen vorn spitz zu – daher der Beiname "Aquifolium": spitzes Blatt. Im Winter färben sich die Blätter teilweise blutrot. Ab März bilden sich dann die faustgroßen Blütentrauben aus unzähligen kleinen gelben Blüten. Und im Sommer reifen dann die fast schwarzen Beeren mit ihrem dunkelroten Saft.

Saurer Saft

Und diese Beeren lassen sich sogar verzehren! Zumindest der Saft, denn der enthält reichlich Vitamin C, er ist aber auch ziemlich sauer. In südlichen Ländern wird Landwein daraus gekeltert, hierzulande ist der Mahonienbeerensaft eher ein Ersatz für die Zitronen, aber auch Gelee sollte man mal probieren. Bis auf den Saft den Beeren, ist die Mahonie übrigens nicht zum Verzehr geeignet, sondern sogar giftig.

Wozu sich die Mahonie, aber vor allem eignet: sie kann im Garten an den schwierigsten Stellen Lücken füllen. Die Mahonie ist anspruchslos, kommt mit trockenen Böden gut zurecht und mag gern den Halbschatten. Deshalb gedeiht sie sogar nah an den Stämmen von Laub und Nadelbäumen, füllt die Lücken in Hecken, blüht neben Holzstapeln und Hütten. Vögel verbreiten den Samen, denn die Beeren sind für sie eine Delikatesse. In manchen Regionen Europas gilt die Mahonie als lästiger Einwanderer, im Garten lässt sie sich aber gut beherrschen und ihre Blüten gibt vor allem Insekten reichlich Nahrung.

Pflegeleicht

Wenn die Blüten des Frühjahrs sich öffnen, wenn das Grün sprießt, dann tun sich auch die Lücken auf im Garten. Wo bleibt es wintergrau und – kahl, wo fehlt ein Tupfer Blütenpracht? Und schon beginnt der Gärtner zu grübeln, wie er da bis nächstes Jahr Abhilfe schaffen kann. An so manchen dunklen oder trockenen Stellen ist er bislang vielleicht verzweifelt. Die gewöhnliche Mahonie bietet sich da an als wohlwollender, nützlicher und pflegeleichter Lückenfüller. Und sie stärkt klar das Image der Lückenfüller an sich: Lückenfüller sind weit mehr als nur ein Notstopfen. 


Quelle:
DR