Mahnung von Sozialbischof Overbeck

Gegen Sündenbock-Mentalität

Der katholische Sozialbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen eine Sündenbock-Mentalität. "Überall begegnen wir Menschen, die sich benachteiligt fühlen und nach Schuldigen für ihre Situation suchen", erklärte er in Essen.

Bischof Franz-Josef Overbeck mit seiner Soutane im Profil / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck mit seiner Soutane im Profil / © Harald Oppitz ( KNA )

"Da sind 'die Flüchtlinge' oder 'die Ausländer' manchmal schnell als Sündenböcke ausgemacht." Dabei müsse bei aller "vielleicht auch berechtigter Kritik" klar sein, dass hier Menschen nach Deutschland kämen, die große Probleme haben.

"Gerade unser Engagement für geflüchtete Menschen hat nicht nur Befürworter, sondern auch immer mehr Gegner", so Overbeck weiter. Umso wichtiger sei es ihm, dass Christen entschieden für Menschlichkeit, Toleranz und Verantwortung für den Nächsten eintreten. "Ganz besonders in diesem Wahljahr", betonte der Bischof.

"Zusammen sind wir Heimat"

Overbeck äußerte sich anlässlich des Caritas-Opfertags am kommenden Wochenende, an dem die Kollekten der 250 Gemeinden im Bistum Essen sozialen Projekten zukommen. Das Motto der Caritas-Jahreskampagne 2017 "Zusammen sind wir Heimat" beschreibe die Aufgabe, die in den kommenden Jahren zu bewältigen sei, so der Ruhrbischof. Er dankte den vielen Ehrenamtlichen, die seit Monaten entscheidend dazu beitrügen, dass sich immer mehr Menschen hier zu Hause fühlten. Overbeck versprach, die Kirche werde "auch weiterhin diejenigen nicht aus dem Blick verlieren, die unsere Hilfe, Begleitung und Fürsprache brauchen: die Armen und Benachteiligten, die Kranken, Einsamen und Süchtigen, die Verzweifelten und Überforderten".

Beim Caritas-Opfertag 2016 kamen nach den Angaben 71.700 Euro an Spenden zusammen, rund 10.000 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Ein Drittel davon verbleibt in den Gemeinden für Einzelhilfe und karitative Projekte. Zwei Drittel verwendet die Caritas im Ruhrbistum zur Unterstützung der sozialen Arbeit.


Quelle:
KNA