Macron erhält Internationalen Friedenspreis in Münster

Frieden für Europa

Frankreichs Präsident Macron wird mit dem Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet und kommt dafür persönlich nach Münster. Zur Verleihung am Dienstag durch Bundespräsident Steinmeier ist auch eine Demo angekündigt.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich / © Christoph Soeder (dpa)
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich / © Christoph Soeder ( dpa )

Der französische Präsident Emmanuel Macron erhält am Dienstag in Münster den Internationalen Preis des Westfälischen Friedens. Am letzten Tag eines dreitägigen Staatsbesuches in Deutschland will er dafür in die westfälische Stadt reisen, wie die Wirtschaftliche Gesellschaft für Westfalen-Lippe (WWL) als Verleiherin des Preises am Freitag mitteilte. Macron werde für sein besonderes Engagement für den Frieden in Europa geehrt. Der Preis wird von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. / © Christophe Gateau (dpa)
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. / © Christophe Gateau ( dpa )

Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde Macron bereits im Frühjahr 2023 durch eine Jury zuerkannt. Die Hälfte des Geldes gehe an den Träger des diesjährigen Jugendpreises, das Deutsch-Polnische Jugendwerk, so die WWL. "Wir brauchen die europäische Zusammenarbeit in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft; das haben Präsident Macron und das Deutsch-Polnische Jugendwerk bewiesen", begründete der Vorsitzende der WWL, Reinhard Zinkann, die Entscheidung.

Zur Preisverleihung werden rund 350 Gäste erwartet - neben dem Bundespräsidenten unter anderem EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) sowie die Jugendministerinnen von Deutschland und Polen,Lisa Paus (Grüne) und Barbara Nowacka.

Demo gegen Macron angekündigt

Die Deutsche Friedensgesellschaft Münster hat eine Demo zur Preisverleihung angekündigt. Die Gruppe kritisiert Macrons Ukraine-Politik, für die er unter anderem ausgezeichnet werden soll. "Es wird hier ein Vertreter geehrt, der diesen Krieg aktuell mit der Diskussion um die Entsendung der Bodentruppen anheizt und eine Eskalation bis zum Atomkrieg provoziert", so die Gesellschaft in einer Mitteilung. Zudem sei Frankreich bis heute Kolonialmacht und befürworte menschenverachtende Maßnahmen gegen Migration an den EU-Außengrenzen.

Der Internationale Preis der WWL wurde aus Anlass der 350-Jahr-Feier des Westfälischen Friedens im Jahr 1998 gestiftet. Der WestfälischeFrieden wurde am 24. Oktober 1648 mit zwei Verträgen in Münster und Osnabrück besiegelt und beendete den Dreißigjährigen Krieg. Historiker sehen in dem Kontrakt eine erste Grundlage für eine europäische Staatengemeinschaft.

Der Preis wird alle zwei Jahre im Rathaus von Münster verliehen. Bisherige Träger sind unter anderem Vaclav Havel, Helmut Kohl, Carla del Ponte, Kurt Masur, Valery Giscard d'Estaing, Kofi Annan und Helmut Schmidt. Jugendpreisträger sind etwa das Kindermissionswerk "Die Sternsinger", Junge Malteser, Children for a better world und die Pfadfinder.

Westfälischer Friedenspreis

Der Internationale Preis des Westfälischen Friedens ehrt alle zwei Jahre internationale Persönlichkeiten sowie Jugendgruppen, die sich um Europa und den Frieden verdient gemacht haben. Er wird von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe, einem Zusammenschluss von Unternehmern in der Region, verliehen und ist mit 100.000 Euro dotiert.

Gestiftet wurde die Auszeichnung 1998 zum 350. Jubiläum des Westfälischen Friedens, der 1648 den Dreißigjährigen Krieg beendete.

Internationaler Preis des Westfälischen Friedens / © Marcel Kusch (dpa)
Internationaler Preis des Westfälischen Friedens / © Marcel Kusch ( dpa )
Quelle:
KNA