London-Konferenz zur Lage in Somalia

 (DR)

Regierungsvertreter aus aller Welt beraten in London über die Zukunft Somalias. Für Deutschland nimmt Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) an dem Gipfel teil. Die Nation am Horn von Afrika gilt als einer der gefährlichsten und zugleich ärmsten Staaten der Welt.

Bei der Konferenz soll es unter anderem um den Wiederaufbau der Infrastruktur und die Verbesserung der Sicherheitslage nach mehr als 25 Jahren Bürgerkrieg gehen. Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab verübt trotz der Präsenz einer afrikanischen Friedenstruppe immer wieder Anschläge. Die Regierung hat weite Teile des Landes nicht unter ihrer Kontrolle.

Bei der Konferenz in London steht auch die Nothilfe für die Bevölkerung auf der Tagesordnung. Wegen der anhaltenden Gewalt und mehrerer Dürren sind nach UN-Angaben mehr als sechs Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Das Entwicklungsministerium (BMZ) gab anlässlich der Konferenz bekannt, man werde Somalia im laufenden Jahr mit 100 Millionen Euro bei der Bewältigung der Dürrekrise und beim Wiederaufbau unterstützen. Mit der Hilfe solle verhindert werden, "dass die aktuelle Dürrekrise am Horn von Afrika die jüngsten Fortschritte zunichtemacht", betonte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU). 

Das BMZ arbeitet nach eigenen Angaben bei der Hungerbekämpfung in Somalia eng mit dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WEP) und dem Kinderhilfswerk Unicef zusammen. Rund die Hälfte der Summe sollte mit ihnen umgesetzt werden.

Die übrige Summe will das BMZ in Abstimmung mit der somalischen Regierung in bessere wirtschaftliche Perspektiven der jungen Bevölkerung investieren. 

(epd/kna, Mai 2017)