In diesen Frühlingstagen, die zwar kalt und nass, aber unbezwingbar grün und blühend sind, lockt es viele Leute endlich wieder nach draußen. Nach diesem gefühlten Dauer-Lockdown und sogar noch Ausgangssperren will man raus. Raus an die frische Luft, an die Sonne, auf neue weite Wege. Im Gebet des heiligen Augustinus, das ich mit Ihnen in diesen Tagen gebetet und angeschaut habe, gibt es eine weitere Zeile, die heißt: "Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe."
"Locke mich du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe", könnte bedeuten:
Aus meinen engen Grenzen, die ich mir meistens selbst ziehe, locke mich.
Aus dem Netz meiner Schuld, aus dem nur deine Vergebung mich lösen kann, locke mich.
Auf neue unbekannte Wege in der Art zu leben und dir nachzufolgen, locke mich.
In deinen Bannkreis von Glaube, Hoffnung und Liebe locke mich.
In deine Mitte, in dein liebendes Herz, deinen wehenden Geist locke mich.
In die Verbundenheit mit dir, in meinem nächsten und in allem, die dich brauchen, locke mich.
Denn deiner Verlockung kann ich nicht widerstehen.
Einer der Heiligen, die wir heute feiern, hat es verstanden, "das Heilige zu lieben", wie es im Gebet heißt. Der Heilige Hermann Josef von Steinfeld wurde von seinen armen Eltern ins Kloster zu Bildung und Erziehung gegeben und hat später als Priester und Mönch besonders in der Seelsorge für die Schwesternklöster der Umgebung gedient.
Seine sehr große und frühe Verehrung für die Gottesmutter Maria hat zu einem der witzigsten Verehrungsriten geführt, weil er als Kind mal einem Mutter-Gottesbild in der Kölner Basilika Maria im Kapitol einen Apfel geschenkt hat, geschieht das dort bis heute und auf seinem Steinsarkophag in der Basilika in Steinfeld liegen bis heute immer frische Äpfel, die die Leute bringen.
Ich finde eine sehr köstliche Art und Weise, das Heilige zu lieben und zu verehren.