1997 hatte Fo den Nobelpreis für sein künstlerisches Werk erhalten, in dem er "in Nachfolge der mittelalterlichen Gaukler die Macht geißelt und die Würde der Schwachen und Gedemütigten wiederaufrichtet", wie es in der Begründung hieß. Der Dramatiker und Regisseur ("Erzengel flippern nicht", "Offene Zweierbeziehung") wurde am 24. März 1926 in der norditalienischen Stadt Sangiano geboren.
Großer Dramatiker und Regisseur
Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi bezeichnete Fo laut Medien als "einen der großen Protagonisten des Theaters, der Kultur, des bürgerlichen Lebens unseres Landes". Unter anderem seine Satire und Verdienste um das Schauspiel blieben "das Vermächtnis eines großen Italieners in der Welt". Renzi übermittelte sein persönliches Beileid und das der italienischen Regierung.
Konflikt mit der katholischen Kirche
Der streitbare Fo war auch mit der katholischen Kirche in Konflikt geraten. Vor drei Jahren wies der Vatikan den Vorwurf Fos zurück, ihm eine Aufführung in einer römischen Konzerthalle untersagt zu haben - weder die vatikanische Immobilienverwaltung als Eigentümer des "Auditoriums" noch andere vatikanische Stellen seien über Anfragen im Bilde gewesen, so der damalige Vatikansprecher Federico Lombardi. Er beklagte zudem, dass "polemische" Medienberichte versucht hätten, in einer "unkorrekten Weise" den Papst und den Vatikan in den Mittelpunkt der Angelegenheit zu stellen.
Vorwurf der Zensur
Fo hatte dem Vatikan "Zensur" vorgeworfen und behauptet, dass dessen vermeintlich Absage im Widerspruch zum Geist von Papst Franziskus stehe. Aufgeführt werden sollte ein Theaterstück nach dem Buch "Auf der Flucht aus dem Senat" von Fos gestorbener Frau Franca Rame. Darin beschreibt sie ihre Erfahrungen als Mitglied des italienischen Senats von 2006 bis 2008. Die Theatermacherin sorgte vor allem mit sozialkritischen und feministischen Themen für Aufsehen. Vor Jahren war ein antiklerikales Stück Fos im "Auditorium" unbeanstandet aufgeführt worden.