Literaturmuseum beleuchtet 100 Jahre Kabarett aus Westfalen

"Witzig, aberwitzig, schräg, fantastisch..."

Das Museum für Westfälische Literatur in Oelde lädt mit einer neuen Ausstellung zu einem Streifzug durch 100 Jahre Kabarettkunst aus Westfalen ein. Die Ausstellung "witzig, aberwitzig, schräg, fantastisch...
Kabarettheroen aus Westfalen" ist bis zum 18. April zu sehen - und einen Besuch wert.

 (DR)

Das Thema Kabarett öffne ein Fenster, das bisher für Westfalen verschlossen gewesen sei, sagte die Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Barbara Rüschoff-Thale, am Donnerstagabend bei der Eröffnung der Schau in Oelde. Es sei ein gravierendes Versäumnis, dass dieses Kapitel in der Literaturgeschichte vernachlässigt worden sei.

Anhand von sechs Künstlerbiografien an Litfasssäulen und Schautafeln wird der Bogen von der Gründungszeit des Kabaretts bis in die Gegenwart geschlagen. Die Spannbreite reicht von einem der ersten Kabarettgründer, dem Ostwestfalen Peter Hille (1854-1904) über dem Ruhrpott-Komödianten Jürgen von Manger (1923-1994) bis zum Paderborner Erwin Grosche (geboren 1955). Außerdem werden Joseph Plaut aus Detmold (1879-1966), Fred Endrikat aus Herne (1890-1942) und Peter Paul Althaus aus Münster (1892-1967) vorgestellt. Ergänzt wird die Schau mit Multimedia-Säulen, an denen die Besucher Originalaufzeichnungen hören können.

Viele der Fotos, Ausstellungsplakate und Briefe werden erstmals öffentlich präsentiert, wie Museumsleiter Gödden erläuterte. Das Material stammt unter anderem aus dem Kabarett-Archiv Mainz sowie aus Stadtarchiven in Dortmund und Herne und aus zahlreichen Privatarchiven. Zu sehen ist auch ein eigens für die Ausstellung produzierter Film mit Auftritten Erwin Grosches.

Entwickelt wurde die Schau von dem Literaturmuseum und der Literaturkommission des LWL. Zu der Ausstellung gibt es auch ein Begleitprogramm mit Kabarettauftritten von Erwin Grosche und Hennes Brender sowie mit Lesungen und einem Projekt mit Slam Poetry, Musik und Video-Performance.

Info: Das Museum für Westfälische Literatur, Kulturgut Haus Nottbeck, ist dienstags bis freitags von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, am Wochenende von 11 Uhr bis 18 Uhr.