Libori 2023: Festgottesdienst der Frauen

Vielfalt als Geschenk begreifen – ein Weg zum Frieden

Diözesanadministrator und Geistliche Begleiterin der kfd führen Dialogpredigt in Libori-Festgottesdienst mit den Frauen. Weiß-gekleidete Frauen füllen den Paderborner Dom am Libori-Montag.

Libori 2023 am Montag / © N. Ottersbach (DR)
Libori 2023 am Montag / © N. Ottersbach ( DR )

Der Montag der Libori-Woche ist traditionell der Tag der Frauen und damit fest in Frauenhand. Das wurde auch beim Festgottesdienst im Paderborner Dom deutlich: Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck hielt mit Mechthild Wohter als Geistlicher Begleiterin des Diözesanvorstandes der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) im Gottesdienst eine Dialogpredigt und überwiegend weiß-gekleidete Frauen füllten den Paderborner Dom. In ihrer Dialogpredigt zu den Themenfeldern "Vielfalt", "Gerechtigkeit" und "Frieden" riefen beide dazu auf, Vielfalt als Geschenk zu begreifen, es sei ein Weg zum Frieden. Die Dialogpredigt wurde immer wieder durch den Applaus der Gottesdienstteilnehmenden unterbrochen. Durch die weiße Kleidung der Gottesdienstteilnehmenden wurde die geschwisterliche Verbundenheit ausgedrückt sowie ein Zeichen für Veränderung gesetzt, die Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche bekräftigt.

Christsein könne in der Welt sichtbar werden durch die Art und Weise, wie Christinnen und Christen mit Vielfalt, Gerechtigkeit und Frieden umgehen, erinnerte Diözesanadministrator Dr. Bredeck im Gespräch mit Mechthild Wohter. Die Geistliche Begleiterin des kfd-Diözesanvorstandes unterstrich, "Vielfalt" sei Geschenk, Bereicherung und Mehrwert, bedeute Lebendigkeit, Weite, Farbigkeit und sei ein Weg zum Frieden. "Vielfalt entdecken, würdigen, sichtbar machen, begreifen, wertschätzen und lieben, das wünsche ich mir", sagte Mechtild Wohter. Sie erinnerte zudem an das Leitbild der kfd "Frauenleben sind vielfältig" und die Notwendigkeit, Vielfalt anzuerkennen und zu wertschätzen – "dafür setzen wir uns ein".

"In der Tradition der Kirche ist ‚Gerechtigkeit‘ auch immer Voraussetzung oder Bedingung für Frieden gewesen", betonte Diözesanadministrator Dr. Bredeck. Fairness, Anerkennung, Augenhöhe, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Geschlechtergerechtigkeit, gleiche Rechte, Partizipation und vor allem unverlierbare Würde – mit diesen Begriffen umschrieb Mechthild Wohter den Begriff "Gerechtigkeit". "Gerechtigkeit ist die Grundvoraussetzung für Frieden, Gerechtigkeit für alle Menschen, für alle Lebewesen, für unsere Erde."

Schalom – Friede

Ganzheit, Wohlbefinden, Glück und Ruhe, Gesundheit, Sicherheit vor körperlichen Gefahren, Unversehrtheit des ganzen Menschen, seien Elemente des Friedens, bekräftigte kfd-Frau Mechthild Wohter. "Friede meint umfassendes Heil für Leib und Seele in einer lebensfördernden Umwelt." Der Diözesanadministrator des Erzbistums Paderborn ergänzte die spirituelle Dimension des Begriffs "Frieden": "Für Jesus bedeutet ‚Frieden‘ auch etwas Innerliches, Frieden in und mit mir selbst. Ich weiß mich mit der Kraft, die Jesus schenkt, verbunden, Seine Kraft erfüllt mich als Getaufte und Getaufter, Er lebt in mir." "Frieden" als "Bei-mir und Bei-Gott zuhause sein", als innere Gewissheit, befreie vom Kampf um Anerkennung, verhindere das Kleinmachen anderer.

Klangteppich der Worte

Im Anschluss an die Dialogpredigt waren die Gottesdienstteilnehmenden eingeladen, ihr Verständnis von Frieden ins Wort zu bringen und laut in den Kirchenraum und die Kirche hineinzusprechen. So entstand ein "Klangteppich der Worte, "damit Friede Raum gewinnt in dieser Kirche, damit Friede hörbar wird und Bedeutung bekommt": Ruhe, Rücksichtnahme, Gemeinschaft, Solidarität.

Am Ende des Gottesdienstes sprachen Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck und die Geistliche Begleiterin des kfd-Diözesanverbandes Mechthild Wohter ein Segensgebet.

kfd-Diözesanvorsitzende Katharina Brechmann begrüßte zu Beginn die in Präsenz und via Livestream Mitfeiernden zum vom kfd-Diözesanvorstand vorbereiteten Gottesdienst. Ausgehend vom kfd-Positionspapier "Frauenleben sind vielfältig" betonte Katharina Brechmann: "Toleranz und Würde sind für uns wertvolle Schritte auf dem Weg zum Frieden". Die Gruppe NewFaces aus Oerlinghausen unter der Leitung von Alfons Haselhorst hatte die musikalische Begleitung übernommen.