Lettlands Ministerpräsidentin bespricht Ukraine-Krieg mit Papst

"Herzliche Gespräche"

Das Baltikum als Nachbarregion der Ukraine fühlt sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges stark bedroht. Auch diese Sorge war Thema bei den Gesprächen der lettischen Regierungschefin Evika Silina im Vatikan.

Evika Silina (Archivbild) / © Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix Foto/AP (dpa)
Evika Silina (Archivbild) / © Thomas Traasdahl/Ritzau Scanpix Foto/AP ( dpa )

Papst Leo XIV. hat am Montag Lettlands Ministerpräsidentin Evika Silina empfangen. 

Ebenso traf sie Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher, wie der Vatikan im Anschluss mitteilte. Dabei sei es um regionale und internationale Themen gegangen, insbesondere um Aussichten auf Frieden im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Lob für Beitrag des christlichen Glaubens für die lettische Gesellschaft

Laut Vatikanangaben wurde bei den "herzlichen Gesprächen" im Staatssekretariat die Zufriedenheit über die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Lettland betont. Speziell habe man den positiven Beitrag des christlichen Glaubens und der katholischen Kirche für die lettische Gesellschaft hervorgehoben.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 sehen sich die benachbarten baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen bedroht. Evika Silina ist seit 2023 Ministerpräsidentin Lettlands. Laut Schätzungen sind rund 38 Prozent der Letten Lutheraner, circa 18 Prozent Katholiken und etwa 14 Prozent orthodoxe Christen.

Religion und Kirche in Lettland

Von den rund 1,98 Millionen Letten bekannten sich Ende 2016 nach der neuesten Statistik des Justizministeriums in Riga 423.000 zur katholischen Kirche; das sind rund 21,4 Prozent. 2015 hatte die Kirche 415.000 Mitglieder gemeldet.

Die evangelisch-lutherische Kirche meldete rund 700.000 Mitglieder, was einem Anteil von etwa 35 Prozent entspricht. Der orthodoxen Kirche gehörten 370.000 Letten an (18,7 Prozent). Der Anteil der Juden, Muslime und Angehörigen anderer Religionen lag unter 2 Prozent; knapp jeder vierte gehörte keiner Religion an.

Die lettische Hauptstadt Riga / © Grisha Bruev (shutterstock)
Die lettische Hauptstadt Riga / © Grisha Bruev ( shutterstock )
Quelle:
KNA