Leo XIV. dankt Polizisten für Einsatz und mahnt zu Ehrlichkeit

Messe in Castel Gandolfo

Wo auch immer sich der Papst aufhält, braucht es erhöhte Sicherheitsmaßnahmen. Auch an seinem Urlaubsort Castel Gandolfo. Bei einer Messe dankte Leo XIV. den Carabinieri für ihren Einsatz - und rief sie zu Zuversicht.

Autor/in:
Sabine Kleyboldt
Messe mit Papst Leo XIV. und Carabinieri in Castel Gandolfo / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Messe mit Papst Leo XIV. und Carabinieri in Castel Gandolfo / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat Italiens Polizei für ihren Einsatz gewürdigt. "Ich spreche meinen tiefen Dank für den edlen und anspruchsvollen Dienst aus, den die Carabinieri Italien und seinen Bürgern sowie dem Heiligen Stuhl und den Gläubigen leisten, die Rom besuchen", sagte er am Dienstag bei einem Gottesdienst an seinem Urlaubsort Castel Gandolfo.

Bei der Messe in der Kapelle der Polizeistation des Ortes in den Albaner Bergen lobte er die Carabinieri für Pflichtbewusstsein, Selbstaufopferung, Treue und Einsatz für das Gemeinwohl. Sie gewährleisteten die öffentliche Sicherheit, indem sie die Rechte aller verteidigten; insbesondere derer in Gefahr, so der Papst.

"Das Böse kann nicht siegen"

"Angesichts von Ungerechtigkeiten, die die soziale Ordnung untergraben, dürfen Sie nicht der Versuchung erliegen zu glauben, das Böse könne siegen", appellierte Leo. "Bleiben Sie gerade in dieser Zeit des Krieges und der Gewalt Ihrem Eid treu. Als Diener des Staates begegnen Sie Verbrechen mit der Kraft des Gesetzes und der Ehrlichkeit." Weiter erinnerte Leo XIV. an Polizisten, die im Dienst ihr Leben verloren. Als Beispiel nannte er den von Nationalsozialisten ermordeten Carabiniere Salvo D'Acquisto (1920-1943), dessen Seligsprechungsverfahren läuft.

Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Nach der Messe besuchte der Papst das Klarissenkloster im nahe gelegenen Ort Albano. Dort betete er mit den Ordensfrauen und dankte ihnen für ihr wertvolles Zeugnis für die Kirche, das sie durch ihr Leben ablegten. Er schenkte dem Kloster einen Kelch und eine Hostienschale; von den Nonnen erhielt er eine Ikone.

Erinnerung an ermordeten Carabiniere

Salvo D'Acquisto rettete während der deutschen Besatzung Roms 22 Zivilisten vor der Erschießung, indem er für sie freiwillig in den Tod ging. Am 22. September 1943 gab es in einem Munitionsdepot nahe Rom bei einer Razzia deutscher Soldaten eine Explosion, bei der ein SS-Mann starb. Als Vergeltung sollten 22 Dorfbewohner erschossen werden.

Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. in Castel Gandolfo / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

D'Acquisto, Unteroffizier der Carabinieri, übernahm die Verantwortung für den angeblichen Anschlag und bat um Freilassung der Zivilisten; er wurde erschossen. Papst Franziskus erkannte im Februar das Handeln des Neapolitaners als vorbildliche "Hingabe des Lebens" an; damit rückt die Seligsprechung näher.

Verlängerung des Papst-Urlaubs?

Leo XIV. macht seit 6. Juli Urlaub in Castel Gandolfo, was mehr Touristen und damit deutlich höhere Sicherheitsanforderungen zur Folge hat. Am Sonntag feierte er als erster Papst seit fast 13 Jahren eine Messe in dem Ort rund 30 Kilometer südlich von Rom. Er will voraussichtlich bis 20. Juli dort bleiben; Medien spekulieren aber über eine Verlängerung bis 22. Juli.

Castel Gandolfo war 400 Jahre lang Feriendomizil der Päpste. Erst Franziskus (2013-2025) machte aus dem Palast ein Museum und gründete auf dem 55-Hektar-Anwesen ein Ökoprojekt, verbrachte seine freie Zeit aber im Vatikan. Die letzte Messe eines Papstes feierte Benedikt XVI. (2005-2013) im August 2012 in dem Bergort.

Quelle:
KNA