Leipziger Kitas setzen Schweinefleisch-Verbot vorerst aus

 (DR)

Nach einer öffentlichen Debatte um die Streichung von Schweinefleisch von der Speisekarte zweier Leipziger Kitas hat der Träger der beiden Einrichtungen seinen Beschluss vorerst ausgesetzt. Der Leiter der Kitas, Wolfgang Schäfer, begründete das mit der medialen Aufregung nach dem Bekanntwerden seines Beschlusses. Im kommenden Kindergartenjahr - das Mitte August beginne - wolle er das Thema bei Elternabenden nochmals ausführlich diskutieren, sagte Schäfer der Deutschen Presse-Agentur.

Die Leitung der beiden Kitas hatte sich nach Angaben der "Bild"-Zeitung aus Rücksicht vor zwei muslimischen Mädchen im Alter von zwei und drei Jahren zunächst zu einer Menü-Änderung entschlossen und Schweinefleisch wie Gelatine-Produkte komplett gestrichen.

Die Aufregung um die Entscheidung, auf Schweinefleisch und tierische Gelatine zu verzichten, könne er nur schwer nachvollziehen, sagte Schäfer. Er habe den Eindruck, dass Kindergarten-Speisepläne insgesamt immer weniger Gerichte mit Schweinefleisch vorsähen. Die Mehrheit der Eltern habe die Entscheidung begrüßt. Aus der Politik und im Netz erntete Schäfer allerdings zum Teil scharfe Kritik. "Wir sind überwältigt von der ganzen Sache", sagte Schäfer. (dpa/Stand 23.07.2019)