Laut Adveniat unterschätzt Lateinamerika den Synodalen Weg

"Einseitige Informationen und Falschdarstellungen"

Der deutsche kirchliche Reformprozess Synodaler Weg wird nach Einschätzung des Hilfswerks Adveniat in Lateinamerika vielfach falsch verstanden. Es gebe zahlreiche "einseitige Informationen und Falschdarstellungen".

Menschen aus Lateinamerika lesen in einem Dokument / © Paul Haring (KNA)
Menschen aus Lateinamerika lesen in einem Dokument / © Paul Haring ( KNA )
Pater Martin Maier / © Andre Zelck (KNA)
Pater Martin Maier / © Andre Zelck ( KNA )

Das sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Martin Maier am Donnerstag in Essen.

Er wolle beim Synodalpräsidium anregen, den Vorsitzenden der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz CELAM, Erzbischof Miguel Cabrejos Vidarte, zur Abschlusskonferenz des Synodalen Weges einzuladen.

Der Erzbischof von Trujillo in Peru habe auf diese Idee sehr positiv reagiert.

Hoffnung stiften statt spalten

Maier nutzte die jüngste Außerordentliche Sitzung des CELAM-Rates nach eigenen Worten zudem, um die 48 versammelten Bischöfe über den Reformprozess zu informieren. Dabei sei ihm häufig die Vorstellung begegnet, "die katholische Kirche in Deutschland wolle sich von der Weltkirche abspalten", so Adveniat.

Maier erklärte dagegen, es gehe beim Synodalen Weg "darum, "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art" im Lichte des Evangeliums zu deuten".

Adveniat

Das Lateinamerika-Hilfswerk der katholischen Kirche in Deutschland, Adveniat, steht für kirchliches Engagement an den Rändern der Gesellschaft und an der Seite der Armen. Dazu arbeitet Adveniat entschieden in Kirche und Gesellschaft in Deutschland. Getragen wird das Werk von hunderttausenden Spenderinnen und Spendern – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden.

Eröffnung der Adveniat-Aktion 2016 / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Eröffnung der Adveniat-Aktion 2016 / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Beim Synodalen Weg wollen die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland beraten. Ausgangspunkt ist eine jahrelangen Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. Im September findet die vierte Synodalversammlung in Frankfurt statt; seinen Abschluss soll der Prozess Anfang 2023 finden.

Quelle:
KNA
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