Lateinischer Patriarch von Jerusalem würdigt Benedikt XVI.

"Einer der größten Theologen"

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, hat den verstorbenen Papst Benedikt XVI. als "einen der größten Theologen des vergangenen Jahrhunderts" gewürdigt. Dessen Worte zu Jerusalem hallten nach.

Papst Benedikt XVI. hat im Jahr 2009 in Jerusalem die Grabeskirche besucht
 (KNA)
Papst Benedikt XVI. hat im Jahr 2009 in Jerusalem die Grabeskirche besucht / ( KNA )

Die Gläubigen im Heiligen Land erinnerte der italienische Ordensmann bei einem Gedenkgottesdienst für Benedikt XVI. in der Grabeskirche in Jerusalem an dessen Gesten und Worte bei seiner Pilgerreise ins Heilige Land 2009, die bis heute von großer Bedeutung seien.

Papst Benedikt XVI. und Pierbattista Pizzaballa im Jahr 2009 (KNA)
Papst Benedikt XVI. und Pierbattista Pizzaballa im Jahr 2009 / ( KNA )

Der Besuch des Papstes sei eine authentische Pilgerreise gewesen, bei der er "seine Nähe zu der kleinen christlichen Gemeinschaft vor Ort zeigen wollte, indem er die Christen ermutigte, nicht auszuwandern und ihren Wurzeln treu zu bleiben", so Pizzaballa laut Predigtmanuskript.

Worte des Papstes zu Jerusalem bis heute wegweisend

Benedikt XVI. habe die Christen im Heiligen Land aufgerufen, nicht nur "Leuchtfeuer des Glaubens", sondern "Sauerteig von Harmonie, Weisheit und Gleichgewicht" in der pluralistischen, multiethnischen und multireligiösen Gesellschaft zu sein. Dabei habe er mit der ihm eigenen Sanftmut versucht, "Frieden zu stiften und die Menschen zum Dialog einzuladen".

Die Worte des Papstes zu Jerusalem seien bis heute wegweisend, so der Franziskaner. Er habe daran erinnert, dass die Heilige Stadt gerade wegen ihrer universellen Berufung ein Ort von Respekt, Dialog und gegenseitigem Verständnis sein müsse, an dem es "keinen Platz für Engstirnigkeit, Diskriminierung, Gewalt und Ungerechtigkeit geben" dürfe.

Lateinisches Patriarchat von Jerusalem

Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem betreut die rund 60.000 bis 70.000 römisch-katholischen Christen im Heiligen Land. Seine Jurisdiktion erstreckt sich über das Staatsgebiet von Israel, Jordanien, Zypern und die Palästinensischen Gebiete. Die Ursprünge des Patriarchats liegen in der Zeit der Kreuzfahrer, die sich als "Lateiner" bezeichneten. Es erlosch jedoch mit dem Fall Akkos 1291. Im Jahr 1847 belebte Papst Pius IX. das Patriarchat neu.

Blick auf Jerusalem / © Kyrylo Glivin (shutterstock)
Quelle:
KNA