Laschet eröffnet nicht mit Erdogan die Kölner Moschee

 (DR)

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nimmt nicht an der offiziellen Eröffnung der Kölner Moschee mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan teil. Das teilte die Staatskanzlei am Mittwoch in Düsseldorf mit. Zwar sei Laschet bereit für einen offenen und auch kritischen internationalen Austausch. "Eine gemeinsame Eröffnung der Kölner Ditib-Moschee erscheint dazu nicht der geeignete Ort zu sein. Dafür steht der Ministerpräsident nicht zur Verfügung", hieß es. Erdogan wird am 29. September an der offiziellen Eröffnung der großen Moschee des türkisch-islamischen Verbands Ditib in Köln teilnehmen. Das hatte die Organisation am Dienstagabend bekanntgegeben.

Die Moschee ist bereits seit Sommer vergangenen Jahres in Betrieb. Die angegliederte Deutschland-Zentrale der Ditib gilt Kritikern als verlängerter Arm der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Die NRW-Staatskanzlei betonte, ein Besuch müsse die Gelegenheit zum Austausch unterschiedlicher Ansichten geben. Mit Blick auf die große Zahl türkeistämmiger Menschen in Nordrhein-Westfalen sollten auch die Themen Religionsfreiheit und das friedliche Zusammenleben der Kulturen im Zentrum des Besuchs stehen. Weiter unterstreicht die Staatskanzlei, dem Ministerpräsidenten seien die Vielfalt der Religionen und der gesellschaftliche Zusammenhalt wichtig. Jeder Staatsgast des Bundespräsidenten, der auch Nordrhein-Westfalen besuchen will, werde auch vom Ministerpräsidenten protokollarisch empfangen.

Der türkische Präsident kommt vom 27. bis 29. September zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Dabei wird er auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen. Erdogan steht wegen seiner autoritären Führung in der Kritik. Auch die Ditib ist unter anderem wegen Vorwürfen, Erdogan-Gegner bespitzelt zu haben, umstritten. (KNA; Stand: 19.09.2018)