Landesweite Kampagne am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Frauenhäuser fordern Rücknahme der Kürzungen

Frauenhäuser in Nordrhein-Westfalen haben eine Rücknahme der Kürzungen gefordert. Nicht Gewalttaten an Frauen gingen zurück, sondern die Gelder für Hilfe und Begleitung, kritisierte Claudia Eckern von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Autonomer Frauenhäuser NRW am Freitag in Bonn. Nach einer Studie des Bundes sei jede vierte Frau in Deutschland von häuslicher Gewalt bedroht.

 (DR)

Die im vergangenen Jahr von der Landesregierung eingeführten Mittelkürzungen um ein Drittel wirkten sich unmittelbar auf die Hilfe suchenden Frauen und Kinder aus, erklärte Eckern auf einem landesweiten Aktionstag.

Die Kürzung der Mittel in NRW habe bereits zu Stellenabbau und einer Einschränkung der Angebote geführt, erklärte Eckern. Nach Angaben der LAG gibt es in NRW derzeit 69 Frauenhäuser. Im Durchschnitt werden laut Eckern in allen NRW-Frauenhäusern pro Jahr 5.000 Frauen und genauso vielen Kindern Schutz vor gewalttätigen Männern und Vätern gewährt.

Der Bonner Aktionstag mit einer Ausstellung von Fotos, Kinderbildern und Filmen im Frauenmuseum ist das Herzstück der landesweiten Kampagne der Autonomen Frauenhäuser NRW rund um den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am Sonntag. Parallel läuft in rund 30 Städten in NRW eine LAG-Plakataktion unter dem Motto «Ein guter Neustart. Frauenhäuser - Wege aus der Gewalt». Sie soll gewaltbetroffenen Frauen und Kindern Mut machen, sich ans örtliche Frauenhaus zu wenden und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen.