Lage in den asiatischen Katastrophengebieten verschlechtert sich

Hunderttausende ohne Obdach

Die Lage in den Katastrophengebieten im Süden und Südosten Asiens wird nach Einschätzung von Hilfsorganisationen immer dramatischer. Durch Überschwemmungen und Erdrutsche auf den Philippinen und in Indien hätten Hunderttausende Menschen ihr Obdach verloren, schätzt Caritas International.

 (DR)

Allein in Indien seien 250.000 Häuser zerstört. Grund sind heftige Niederschläge in beiden Ländern, auf den Philippinen auch die Folge von tropischen Wirbelstürmen.

In dem Inselstaat sind laut Unicef rund eine Million Kinder von mangelhaften hygienischen Zuständen in den überfluteten Gebieten betroffen. Die größte Gefahr seien Krankheiten wie Durchfall oder Lungenentzündung, teilte Unicef in Köln mit. Die Organisation habe aus diesem Grund Basismedikamente zur Versorgung von 500.000 Menschen bereitgestellt. Zudem solle in den kommenden sechs Monaten die Wasserversorgung für rund 650.000 Personen sichergestellt werden.

Appell an Industrienationen
Das katholische Hilfswerk Misereor forderte die westlichen Industrienationen auf, sich der Verantwortung für die Auswirkungen des Klimawandels bewusst zu werden. Den Entscheidungsträgern beim Kopenhagener Klimagipfel im Dezember müsse klar sein, dass "Klimapolitik nicht nur Umweltpolitik ist, sondern eine Frage von Entwicklungschancen und Armut", sagte ein Sprecher in Aachen.

Unterdessen verschlechtert sich laut Angaben der evangelischen Diakonie Katastrophenhilfe auch die Lage der Erdbebenopfer in Indonesien. Es fehle immer noch an geeigneten Notunterkünften. "Die Menschen campieren notdürftig vor ihren Häusern", berichtete ein Sprecher in Stuttgart. Die Verteilung von Plastikplanen und Zelten laufe nur schleppend an. Aufgrund der auch in Indonesien vorherrschenden schlechten Wetterverhältnisse nähmen Haut- und Atemwegserkrankungen zu.