Laacher See: Ermittlungen wegen Umweltverschmutzung eingestellt

"Wir Mönche leben im Frieden mit der Natur"

Das Ermittlungsverfahren wegen einer Verschmutzung des Laacher Sees gegen die dortige Benediktinerabtei und einen Landwirt ist eingestellt worden. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz am Mittwoch mitteilte, ergaben Überprüfungen und Gutachten, dass "eine strafrechtliche Schuld allenfalls gering wäre, sofern eine solche überhaupt bewiesen werden könnte". Der betroffene Abt ist erleichert.

 (DR)

Ehemalige Mitarbeiter hatten der Abtei und dem Pächter des dazugehörenden Bauernhofs 2007 vorgeworfen, den Viehbestand so erhöht zu haben, dass Exkremente über unzureichend gesicherte Sammelstätten und ufernahe Weidebereich in den See gelangt seien. Das Ökosystem am Laacher See ist nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft aber so komplex, dass «bloße Anhaltspunkte für einen Zusammenhang der Nährstoffanreicherung im See mit der Landwirtschaft für einen Tatnachweis» nicht ausreichten.

Der beschuldigte Landwirt und Abt Benedikt Müntnich akzeptierten als Auflage für eine Verfahrenseinstellung die Zahlung von 10.000 Euro an die Staatskasse. Dieser Betrag entspricht laut Staatsanwaltschaft den Kosten für die von den Ermittlungsbehörden veranlassten Kanaluntersuchungen und Begutachtungen. Deren Ergebnisse seien «letztlich auch den Beschuldigten für die weitere Betriebsführung hilfreich».

Der Abt zeigte sich erleichtert. Er äußerte die Hoffnung, dass nun die «Kampagne» gegen das Kloster und den Betrieb vor allem durch öffentlich-rechtliche Sender ein Ende habe. Der Vorwurf einer Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen könne nicht mehr aufrecht erhalten bleiben. «Wir Mönche leben seit 900 Jahren in Maria Laach im Frieden mit der Natur, und wir wollen das auch weiterhin tun», so Müntnich. Niemand habe ein größeres Interesse als die Benediktiner, diesen Frieden zu bewahren.

Der Laacher See im Landkreis Ahrweiler ist mit rund 3,3 Quadratkilometern das größte Gewässer in Rheinland-Pfalz. Er gehört zu einem Naturschutz- und Erholungsgebiet. Der von einem Wall umgebene See ist vulkanischen Ursprungs. Als Badegewässer unterliegt der See seit 1975 auch den Anforderungen der Badegewässerrichtlinie der Europäischen Union und wird entsprechend regelmäßig überwacht.