La forza del destino

Die Macht des Schicksals

 (DR)

Im Mittelpunkt von LA FORZA DEL DESTINO steht die verbotene Liebe zwischen Leonore, der Tochter eines spanischen Marchese, und Alvaro, einem peruanischen jungen Adligen, der in den Augen ihres Vaters nicht als standesgemäß erscheint. Seine Ablehnung ist nicht nur persönlich motiviert, sondern auch in hohem Maße politisch: Kompromisslos verteidigt der Marchese die imperialistische Herrschaft der Spanier über das südamerikanische Land, der Alvaros Vater, seinerzeit spanischer Vizekönig, mit seiner Verbindung zu einer Inkaprinzessin entgegenzuwirken suchte. Alvaro ist für den Marchese daher der Bastard eines Liberalismus, den er als seinen Todfeind bekämpft. Als Alvaro bei der Entführung seiner Geliebten versehentlich ihren Vater tötet, führt
dies zum blutigen Rachewahn ihres Bruders Don Carlos, dem letztlich sogar Leonore selbst zum Opfer fällt. Die Macht des Schicksals ist hier nicht mehr gottgegeben, sondern unterliegt der fanatischen Ehrbesessenheit, mit der eine konservative Oberschicht gesellschaftliches Aufbegehren zu verhindern sucht. Der Schutz der Kirche, den die Liebenden getrennt voneinander suchen, erweist sich in LA FORZA DEL DESTINO als trügerische Illusion.